Montag, 21. Dezember 2015

Friede auf Erden den Menschen

Gestern feierten wir den vierten Adventsonntag und am Donnerstag ist bereits Heiligabend.
Als Kind hatte ich stets das Gefühl es werde und werde einfach nicht Weihnachten. Die Adventszeit kam mir immer soooo unendlich lange vor. Inzwischen hat sich da etwas verändert :-) Mir geht es so, wie es vermutlich vielen von euch geht, ich muss zusehen, dass die Adventszeit nicht stets einen Schritt vor mir davon eilt.

In den letzten Tagen schwingt immer ein Lied in mir:

„Stille lass mich finden, Gott bei dir.
Atem holen will ich, ausruhen hier.
Voller Unrast ist das Herz in mir,
bis es Frieden findet, Gott, in dir,
bis es Frieden findet, Gott, in dir.“
(Text: Lothar Zenetti)

Tatsächlich kommt es mir vor, als würde dieser Liedtext etwas auf mich abfärben. Dazu fällt mir etwas ein: Meine kleinste Nichte hat mir am Tag ihrer Taufe etwas von „Still werden – Frieden finden“ gezeigt. Wir waren beim Essen und sie lag im Babysitter. Sie war ganz zufrieden. Als ich fertig gegessen hatte, stand ich vom Tisch auf um mich neben die Kleine zu setzen. Kaum setzte ich mich hin - ich konnte noch nichts zu ihr sagen - strahlte sie mich an mit ihren leuchtenden Augen und verzog ihre Mundwinkel fast bis zu den Ohren. Ich schaute diesem Kind in die Augen und vergass die Welt um mich herum. Es war mir als gäbe es nichts Böses auf der Erde. Dieses Geschöpf gab mir ein Stück vom Himmel und das einzig und allein mit einem Lächeln. Es klingt schon fast kitschig, wenn ich das so schreibe, aber ich empfand es einfach wirklich als ein Geschenk. Es war wie Weihnachten!

Wenn ich nun an Heiligabend das Jesuskind in der Krippe betrachten werde, werde ich mich zurückerinnern an meine kleine Nichte. Ich werde mich anstecken lassen von diesem freudigen, unbeschwerten Gesichtsausdruck und werde dabei hoffnungsvoll, betend an die Stelle der Weihnachtsgeschichte denken wo es heisst: „Friede auf Erden den Menschen“ (Lukas 2,14)

Euch allen wünsche ich ein Licht und den Frieden im Herzen auf Weihnachten hin und darüber hinaus!

Ich verabschiede mich bis zum nächsten Jahr :-)

Herzlich,

Sr. Lea

Freitag, 11. Dezember 2015

Die Taufe

Am vergangenen Dienstag, 8. Dezember, war die Taufe meiner jüngsten Nichte und ich durfte unter den Gästen mit dabei sein.

Ich habe diesen Tag als ein sehr schöner Tag in Erinnerung. Im Kreise der Familie, konnten wir dieses Fest feiern und die Hauptperson – die kleine Chantal – verschlief die ganze Taufe. Lediglich als der Priester ein wenig Wasser über ihren Kopf goss, zuckte sie ein bisschen zusammen, bevor sie wieder selig weiterschlief. Auch meine drei anderen Nichten waren mit dabei und sie wurden vom Priester gefragt, was man denn an einer Taufe überhaupt tut? Sie haben angestrengt nachgedacht. Eines der Mädchen sagte: „Die Taufkerze anzünden“ und ein anderes meinte dann schlicht und einfach: „Mier dönd d’Chantal bschüttä.“ Da das Wort „bschüttä“ eher zum Gebrauch kommt wenn es darum geht die Blumen zu giessen (bschüttä), war diese kindliche Aussage doch sehr amüsant, obwohl sie ja nicht so ganz Unrecht hatte. Sie wusste immerhin dass an einer Taufe Wasser im Spiel ist :-)

Ich durfte mich bei der Tauffeier mit Musik engagieren. Im April dieses Jahres habe ich ein Lied komponiert „Z’Buech vom Läbä“. Auch wenn es nicht uraufgeführt wurde, habe ich es doch im Gedanken an das (damals) heranwachsende Leben geschrieben und freute mich, dass ich es am Dienstag singen konnte. Mein Bruder begleitete mich mit der Bassgitarre und die drei Nichten brachten jeweils beim Refrain noch ein bisschen Rhythmus rein, indem sie mit den Rassel-Eiern spielten. Voller Stolz haben sie mir erzählt sie hätten mit „Dädi“ geübt. Ja und ich muss sagen, sie haben das ganz souverän gemeistert :-)

Liebe Grüsse
Sr. Lea