Samstag, 28. November 2015

Leise rieselt der Schnee...

Leise rieselt der Schnee…in der Tat, das sogar auch in Stans.

Wenn das so ergiebig weiter schneit, sehe ich mich bald mit einer Schneeschaufel in den Händen, warm eingepackt am Schneeschaufeln. Das mache ich eigentlich gar nicht mal so ungern, aber meistens müssen wir am Morgen vor der Laudes den Weg frei räumen und das ist für mich als Morgenmuffel etwas früh genug ;-)

Am vergangenen Donnerstag konnte ich mit Sr. Sabine zusammen eine kleine Noviziats-Wallfahrt machen. Kurz vor Mittag, fuhren wir mit dem Zug, Richtung Sachseln und von dort aus mit dem Bus ins Flüeli. Da es wetterthechnisch einfach zu kalt war um zu picknicken, gingen wir ins Restaurant etwas essen und anschliessend spazierten wir in den Ranft, wo Bruder Klaus, fast 20 Jahre lang lebte.
Es waren nur wenige Leute da. Wenn es so still ist, ist die Atmosphäre besonders beeindrucken, finde ich. Ich fand es sehr schön!
Am 12. Dezember findet im Ranft der alljährliche Adventsabend statt. Dieses Jahr zum Thema „Licht aus der Höhe – auf Wege des Friedens“. Da aber genau am 12. Dezember ebenfalls unser Abschlusskonzert des Jubiläumsjahres stattfinden wird, wird aus unserer Gemeinschaft niemand im Ranft vertreten sein (aber wir haben es ja jetzt vorgeholt am Donnerstag). Gerne poste ich hier die Links zu den beiden Anlässen, falls sich jemand mehr Informationen beschaffen möchte:

Adventsabend im Ranft

Weihnachtskonzert Stans

Am vergangenen Mittwoch habe ich auch etwas erlebt das mich schmunzeln liess. Bei uns war Abendgottesdienst. Als ich dem Pater zuhörte und mal so ganz nebenbei zum Fenster hinüber sah, sass dort eine Katze, die ganz interessiert zum Fenster hinein schaute. Im ersten Moment fragte ich mich kurz, ob ich spontan irgendwelche Halluzinationen habe weil ich gerne eine Katze hätte, denn dass da eine Katze sitzt ist etwas unlogisch, schliesslich ist das Fenster nicht gerade bodeneben. ;-) Aber sie war tatsächlich dort und ich war dann natürlich nicht mehr so ganz bei der Sache. Genauso interessiert wie sie uns beobachtete, beobachtete ich sie. Und ich ertappe mich nun immer wieder, wie mein Blick zum Fenster hinüber wandert, in der Hoffnung, eine Katze dort sitzen zu sehen.

Nun ist morgen der erste Adventsonntag. Für diese Adventszeit möchte ich hier gerne Gedanken von Joop Roeland einbringen, die ich sehr schön finde und zum drüber nachdenken anregen.


Was uns anvertraut ist

Nicht die grossen Erdbeben, nicht die Gewalt der Stürme,
nicht die Schrecken der Gewitter wurden uns in die Hand gegeben.
Nicht einmal Sommer und Winter, Ebbe und Flut,
Tag und Nacht liegen in unserer Macht.
Nur was klein ist und zerbrechlich, was aufruft zur Zärtlichkeit.
Behutsamkeit und Heilung wurde uns anvertraut:
Der Schlaf der Kinder, die Sprachlosigkeit der Einsamen,
das Glatteis der Wagehälse, der Zufluchtsort der Verirrten,
der Spielplatz der Liedermacher, der Baum der Singvögel-
Was machtlos ist, wurde uns anvertraut.

Mag sein, dass Gott, Ewiger, Allmächtiger,
auch deswegen Kind geworden ist:
damit er sich uns anvertrauen kann.

(Joop Roeland)


Ich wünsche euch eine lichterfüllte und friedvolle Adventszeit!

Sr. Lea

Mittwoch, 4. November 2015

Die "Notunterkunft"

Wie vielleicht die einen oder anderen über die Zeitung oder von sonst wo bereits mitbekommen haben, hat es gestern Nachmittag im Schulhaus neben unserem Kloster gebrannt. Laut Zeitung ist ein Brand in einer Toilette ausgebrochen. Mein Blog ist keine Zeitung, also will ich hier auch nicht näher auf den Brand eingehen, sondern möchte erzählen, wie ich diese Aktion erlebt habe, denn da ist ganz schön was gelaufen.

Also, es war so:

Um kurz vor 14.30 Uhr kam ich von einem Spaziergang nach Hause. Als ich beim Schulhaus vorbeikam, hörte ich ein pfeifähnliches Geräusch und ich sagte noch zu meiner Mit-Spaziergängerin: „Was ist das? Klingt irgendwie nach einem Feueralarm.“ Sogleich ging die Tür des Schulhauses auf und Kinder kamen heraus. Ja und da hörte ich auch deutlich, es war tatsächlich der Feueralarm. Da aber alle ziemlich relaxt herauskamen, dachte ich, es wäre wohl eine Übung oder ein Fehlalarm. Wir gingen weiter, denn um 14.30 Uhr begann ja für uns die Anbetung und so ging ich in den Schwesternchor und setzte mich an meinen Platz. Da hörte ich eine grosse Aufruhr von der Kirche her, Kinderstimmen die wild durcheinander redeten, zwischendurch immer mal wieder einen Pfeife die ertönte, die dann für kurze Zeit die Gespräche unterbrach, aber keine nachhaltige Wirkung zeigte ;-)

Mir fiel ein, dass bei Feueralarm der Sammelplatz für die Klassen in unserer Klosterkirche ist und fragte mich, ob uns da jemand vergessen hat zu informieren dass eine Übung angesagt ist. Als Sr. Sabine in den Schwesternchor kam, sah sie ebenfalls etwas irritiert aus und so übermittelte ich ihr mal mein Wissensstand (Der ja auch nicht gerade sehr aufschlussreich war). Trotzdem, die Anbetung begann und Sr. Sabine verlagerte sich dann aber mal in die Kirche. Dort erfuhr sie, dass es KEINE Übung ist, sondern tatsächlicher Ernstfall. Zurück im Schwesternchor teilte sie uns mit was los ist und sogleich ertönte auch schon die Sirene des Feuerwehrautos. Nun gut, die Anbetung haben wir dann etwas früher als üblich beendet, denn es war etwas schwierig, sich bei dieser hörbaren Aufregung – für die ich absolut Verständnis habe - zu sammeln. Ich ging dann ebenfalls in die Kirche raus um zu schauen was da so vor sich geht. Ich dachte, irgendwie wäre es vielleicht hilfreich, die Kinder zu beschäftigen, wenn sie da warten müssen. Ich überlegte mir einen Plan…Sollte ich ans Mikrofon gehen und einen Witz erzählen? Nein, da fehlte mir der Mut, auch wenn es nur Kinder waren ;-) Ich entschied mich dann, meine Gitarre zu holen und vertraute darauf, dass mir schon irgendwelche Kinderlieder aus meiner Zeit als Kinderbetreuerin einfallen würden. Als ich, mit der Gitarre in der Hand, zurück in die Kirche kam, sah ich, wie eine Schulklasse sich gerade auf der Treppe zum Altarraum aufstellt und ein Bewegungslied anstimmte. Das fand ich eine tolle Idee und ich deponierte meine Gitarre auf der Kirchenbank. Vergnügt schaute ich zu und versuchte die Bewegungen mitzumachen.
Da machte sich bei einigen Kindern aber schon bald das „Toiletten-Bedürfnis“ bemerkbar, so hab ich dann den Job gefasst, die Kinder der Reihe nach ins Kloster zu begleiten, wo sie auf die Toilette konnten. Das gab mir die Gelegenheit ein kleinwenig zu plaudern. Da war z. B. ein Mädchen, dass mir mit grossen Augen erzählte, es sei gerade auf demselben Stockwerk gewesen wo das Feuer ausbrach. Ich verstand, dass das ganz schön „kribelig“ war und nahm Anteil an ihrem Erzählen. Oder da war ein Junge, den ich mal betreut habe in der Kinderkrippe (damals natürlich noch kleiner). Zu meinem Erstaunen, hat auch er mich wieder erkannt. Ja und dann noch zwei weitere Mädchen, die trotz allem erleichtert waren, dass der Mathe-Unterricht ausfiel. Auch dafür hatte ich grosses Verständnis, wäre es mir doch wohl genauso ergangen...hihi

Also ich muss sagen, die Umstände waren ja sicherlich nicht erfreulich, aber die Begegnungen haben mir durchaus Freude bereitet.
Mit allen Beteiligten sind wir froh, dass es allen gut geht und es bei einem Sachschaden blieb.

Liebe Grüsse
Sr. Lea