Freitag, 23. Januar 2015

Zusammenfassung der vergangenen Woche

Hallo Zusammen

Inzwischen bin ich ja bereits seit mehr als einer Woche wieder aus dem Urlaub zurück. Wir haben viel gelacht in den Ferien, sind gewandert, mit dem Auto ausgeflogen, haben einfach das wunderbare Frühlingswetter genossen und die angenehme Wärme, die mich sogar im T-Shirt auf dem Balkon Frühstücken liess. Wo ich denn im Urlaub war? Ich war eine Woche im Tessin, direkt an der Grenze nach Italien.

In der Zwischenzeit ist auch schon wieder einiges gelaufen im Kloster. Eine der ersten Tätigkeiten war: Christbaum wegräumen, zusammen mit Sr. Sabine und Sr. Maria-Josefa. Der Baum war dieses Jahr aber so gross, dass ich die Äste zuerst „demontieren“ musste, damit wir ihn aus dem Fenster raus brachten.

Am vergangenen Montag, 19.01.2015, fuhren Sr. Sabine und ich zu einem Treffen in der Bruchmatt in Luzern. Zu diesem Treffen waren Frauen geladen, die noch in der Ordensausbildung sind, in Begleitung der zuständigen Noviziats Begleiterin. Es war ein ganz toller Tag! Einerseits das Programm an sich: Vorstellungsrunde, Bibelarbeit, Mittagessen, Mittagspause, Tanz, Meditation, Abschlussrunde…
Andererseits war es für mich eine Bereicherung, Menschen kennen zu lernen, die auf demselben Weg sind wie ich und zum Teil sogar auf meiner Altersstufe.

Auch gestern war ein gelungener Tag. Fast wieder wie ein bisschen Urlaub. Der Unterschied war einfach, dass wir nicht in den Frühling gingen, sondern in den Schnee. Sr. Sabine und ich hatten einen gemeinsamen freien Tag und so haben wir uns am Mittwoch spontan entschieden, dem Nebel zu entfliehen und am Donnerstag auf die Klewenalp wandern zu gehen. Eine ehemalige Arbeitskollegin von mir war so nett und hat uns zwei Paar Schneeschuhe ausgeliehen. Als wir mit der Bahn Richtung Klewenalp fuhren kamen wir tatsächlich in die Sonne und konnten ein herrliches Nebelmeer bestaunen. Es war wirklich schön. Als wir am Abend zurück kamen hatten wir beide so richtig Hunger und wir kochten Spaghetti Carbonara.
Dass auch im Kloster die Möglichkeit besteht, solche Dinge zu tun, schätze ich sehr.

Heute ist wieder ein ganz normaler Arbeitstag und deshalb sollte ich langsam auch los und meine Ämtli erledigen. WC-Putzen steht auf dem Programm :-)

Liebe Grüsse und bis bald!

Lea



Mittwoch, 7. Januar 2015

Ab in den Urlaub

Hallo zusammen

Seit ich im Kloster bin, beantworte ich des Öfteren folgende Frage: "Hat man im Kloster auch Ferien?"

Meine Antwort: In Anbetracht meines Reisekoffers, welcher bereits vollgepackt in meinem Zimmer steht und meiner Nervosität, die sich langsam in mir breit macht, teile ich hier gerne hochoffiziell mit, dass ich ab morgen eine Woche in den Urlaub reise und somit die Erste, der insgesamt drei Wochen im Jahr einlöse :-)

Drei Tage mit zwei Kolleginnen und vier Tage mit meiner Schwester - ich freue mich sehr darauf!

Somit melde ich mich für eine Weile ab und sage: Bis bald!


Liebe Grüsse an alle!

Lea

Freitag, 2. Januar 2015

Silvester im Detail

So, jetzt schreibe ich – wie versprochen – noch etwas mehr über Silvester und mein Klosterhügel-Tripp.

Am Silvesterabend hatten wir um 20.00 Uhr eine Dankesandacht.
Anschliessend kamen wir im Rekreationszimmer (Erholungszimmer) zusammen. Auf dem Tisch stand Kuchen, Panettone, „Guetzli“ und Schokolade bereit und man konnte sich bedienen. Natürlich haben wir aufs neue Jahr angestossen, wenn auch etwas verfrüht. Da hatten wir verschiedene Getränke zur Auswahl: Rimuss, irgendein Sekt-ähnliches Getränk, Tee, und um die Schnapsgläser zu gebrauchen Eierlikör oder irgend so ein Anis – Schnaps glaube ich. Ich selber habe ich mich eher den nicht-alkoholischen Getränken gewidmet, ausser ein Gläschen Eierlikör hab ich mir nicht entgehen lassen auch wenn es nicht so meine Geschmacksrichtung traf.

Abgesehen von essen und trinken hatten wir noch etwas anderes zu tun und zwar habe ich vor der Dankesfeier mal so ganz unauffällig eine Tischbombe in das Rekreationszimmer gestellt. Diese hat mir mein „Götti“ letztes Jahr aufs Neujahr geschenkt und so dachte ich, nach einem ganzen Jahr, wird es höchste Zeit, diese mal zu zünden. So war es dann auch, sie hat geknallt und auf dem Boden war so das übliche Tischbomben-Material verstreut. Bei einigen von uns, ging für einen Moment das innere Kind etwas durch, aber es war lustig und hat Spass gemacht :-)
So gegen 22.00 Uhr gingen die meisten Schwestern ins Bett. Sr. Sabine und ich haben uns noch ein bisschen dem Fernseher gewidmet. Sr. Sabine war sehr müde und so sah ich ein, dass ich sie nicht mit auf den Hügel schleppen kann :-)

Als sie sich dann verabschiedete, war ich tatsächlich auch etwas im Zweifel, denn als ich so alleine vor dem Fernseher sass, stieg in mir ebenfalls eine Welle Müdigkeit auf und ich spielte mit dem Gedanken, ins neue Jahr zu schlafen. Doch ich trotzte dem Schlaf, holte um 23.30 Uhr Regenhose, Stiefel und halt alles was man so braucht für einen nächtlichen Spaziergang bei eisiger Kälte. Schicht für Schicht zog ich an, ging zur Hintertür raus uns stapfte auf den Klosterhügel. Oben angekommen trampelte ich mir ein Platz zurecht, damit ich nicht eine halbe Stunde im Tiefschnee stehen muss. Um 23.45 Uhr begannen die ersten Glocken zu läuten und darauf folgte dann meine Videobotschaft.

Es war ein ergreifender Moment. Als die Glocken das alte Jahr ausgeläutet hatten, dankte ich Gott für alles was ich im 2014 erleben durfte. Für alles was mir Freude brachte und auch für jede Erfahrung die mich weiterbringt auf meinem Weg. Dann die zwölf Glockenschläge…1…2…3…4……….12.
Anschliessend bat ich Gott um seinen Segen für alle Menschen auf dieser Welt. Ich bat ihn um seine Hilfe im 2015. Gleich darauf begannen die Glocken wieder zu läuten und ich konnte aus der Ferne verschiedene Feuerwerke beobachten.

Zwischen 00.15 und 00.30 Uhr machte ich mich wieder auf den Rückweg und kuschelte mich dann seelig in mein warmes Bett und war ganz glücklich. Glücklich über diesen ergreifenden Moment auf dem Hügel, glücklich und dankbar für mein Bett, für das Dach über meinem Kopf, für die lieben Menschen um mich und so schlief ich schon bald ein.

Das wars für heute! Liebe Grüsse und bis bald!

Lea