Montag, 28. Juli 2014

Sommer

Jeden zweiten Montag steht bei uns grosse Wäsche auf dem Programm. Da wird die Klosterwäsche gewaschen und das gibt dann allerhand zu tun.
Diese Montage gefallen mir immer ganz gut, denn meistens sind das zwei humorvolle Stunden. Heute z.B. war ich nebst dem Bügeln damit beschäftigt, Sr. Marie-Elisabeth, das Repertoire des Kirchenchors Illgau vorzusingen. Dazu habe ich alles wunderbar dirigiert (damit ich die Einsätze nicht verpasse) Schliesslich habe ich alle Einsätze von Sopran, Alt, Tenor und Bass gesungen, war ja sonst keiner da der mir etwas hätte unter die Arme greifen können…hihihi.
Von „Ehre sei Gott in der Höhe“, über „Oh Haupt voll Blut und Wunden“ bis zum „Halleluja“ von G.F. Händel, kam früher oder später alles an die Reihe. So ging das ruck zuck und die Arbeit war erledigt. Deshalb habe ich jetzt gerade noch so viel Zeit um einen Post zu schreiben.


Letzten Mittwochabend gingen wir um 20.00 Uhr an eine Zirkusvorstellung. Der Kinder- und Jugendzirkus Basilisk hatte sein Zelt in Stans aufgerichtet und wir wurden netterweise eingeladen uns das Programm anzusehen. Es war beeindruckend, was diese Kinder und Jugendliche boten. Jonglieren mit Feuer, Flick-Flack, Saltos…man hätte meinen können, sie würden den ganzen Tag nichts anderes machen. Hut ab!

Am Freitag hatten Sr. Sabine und ich einen freien Tag. Das ersehnte schöne Wetter hat uns also definitiv nicht enttäuscht, denn es war herrlich! Wir fuhren am Morgen zeitig los, Richtung Schwyz. Da wurden wir von meinen Eltern am Bahnhof abgeholt. Weiter ging unsere Fahrt ins Hoch-Ybrig. Von da aus ging es mit der Seilbahn ins „Seebli“ und anschliessend mit dem Sessellift auf den Spirstock. Das Ziel des Tages war der Illgauer Hausberg, die First. Es war einfach herrlich. Gutes Picknick aus dem Rucksack, Sonne, angenehme Wärme, liebe Menschen um sich. Was kann es schöneres geben?
Als unsere Wanderung beendet war und wir dann so gegen 19.30 Uhr bei meinen Eltern zu Hause waren, kochte meine Mutter Tomaten-Spaghetti für uns…*mmmh*.
Um ca. 22.30 Uhr waren Sr. Sabine und ich wieder zu Hause und ein schöner, erlebnisreicher Tag ging zu Ende.

Nun freue ich mich, dass sich auch heute die Sonne mal wieder blicken lässt. Aber laut Wettervorhersage wird es ja leider nicht von langer Dauer sein. Aber geniessen wir sie solange sie da ist.

Lea

Mittwoch, 9. Juli 2014

Wenn das Feuer Wasser ist...

Wenn das Feuer Wasser ist

Heute ist so ein richtiger Regentag. Ich sitze im Büro und – zugegeben – ich nerve mich gerade ein bisschen weil diese Kleinflugzeuge ständig so laut herumfliegen. Aber die gehören einfach zu Stans und damit muss ich mich wohl abfinden.

Hier im Haus wird es immer ruhiger, weil einige Schwestern in den Urlaub fahren. Typisch Sommerzeit – die merkt man auch im Kloster.
Heute hatte ich einen intensiv „Kurs“ zum Thema: „Was tun wenn der Feueralarm losgeht!“. Am Montag vor einer Woche zeigte mir Sr. Sabine die genaue Vorgehensweise. Sie zeigte mir dass ich zuerst das Horn abstellen muss, dann schauen in welchem Zimmer der Brandmelder was zu melden hat usw.

Am Freitag war ich nichts ahnend auf dem Friedhof beim Jäten. Auf einmal hörte ich leise etwas Ähnliches wie eine Sirene. Ich fragte mich was das wohl für ein Geräusch war, bis es endlich „Klick“ machte und ich kapierte dass dieses Geräusch aus dem Inneren des Klosters kam. Spinne ich jetzt oder ist das tatsächlich der Feueralarm? Ich liess alles stehen und liegen und schaute nach. Tatsächlich, es war wirklich der Feueralarm. Ich spürte wie auf einmal mein Puls höher schlug und die Aufregung in mir hochkam. Ich rannte los und auf dem Weg versuchte ich mich daran zu erinnern was mir Sr. Sabine alles gesagt hatte. Nun ja, es ist nicht ganz alles hängen geblieben. Ich fühlte mich der Situation leicht bis mittelschwer überfordert. Glücklicherweise war die Ursache nicht ganz so schlimm. Es war kein Rauch, kein Feuer das den Alarm auslöste, sondern Wasser, das im oberen Stock auslief, einen Weg durch die Decke fand und ausgerechnet direkt durch den Brandmelder des Refektoriums auf den Boden tropfte. Dieser Brandmelder meinte dann natürlich dass es brennt und schlug an.

Mittlerweilen ist alles wieder in Ordnung. Das Wasser getrocknet, der Brandmelder für weitere Einsätze bereit, wobei ich hoffe dass es nicht so schnell wieder zu einem Einsatz kommt.
Heute zeigte mir dann Sr. Agnes noch einmal alles ganz ins Detail, damit ich – so hoffe ich – bei einem nächste Alarm kühlen Kopf bewahren kann. Hierbei möchte ich noch sagen, dass es öfters mal vorkommt dass der Melder aus irgendwelchen Gründen losgeht. Aber bisher liess ich das Ganze immer die anderen managen. Aber wenn man Postulantin sein will, gehört es auch dazu, zu wissen was man tun muss wenn es brennt, auch wenn man noch so fest hofft, dass es nie vorkommt.

Lea

Mittwoch, 2. Juli 2014

Das Leben als Postulantin

So und jetzt erzähle ich mal endlich etwas über das Leben als Postulantin. Schon bald ist es ein Monat her seit dem Eintritt.
Was sicher eine wesentliche Veränderung des Alltags ist, sind die Unterrichtseinheiten am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, jeweils Nachmittags von 16.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Sr. Sabine unterrichtet mich zu den Themen Liturgie, Bibel, Klostergeschichte und Franziskanische Spiritualität.

Die Vormittage sind ausgefüllt von verschiedenen „Ämtli“, da habe ich die Freiheit selber einzuteilen wann ich welche Arbeiten erledige.
Eine Arbeit die mir viel Freude macht ist das Kerzen bemalen. Ich durfte mir ein Atelier einrichten, wo ich malen und Kerzen giessen kann.

Das Leben als Postulantin ist Vielfältig. Mal bist du Köchin, mal Gärtnerin, mal die Studentin, mal Musikerin, mal Komponistin, mal Schriftstellerin, mal Informatikerin, mal die Putzfrau, mal der WM-Fussbalfan, mal die Malerin. Und zwischendurch gibt es immer wieder die Zeiten des Gebets, wo du einfach da bist, dich selber bist und zur Ruhe kommst (oder es zumindest versuchst. Das gelingt nicht immer gleich).

So wünsche ich euch einen schönen Tag mit kleineren oder grösseren Ruhepausen!

Lea