Mittwoch, 31. Dezember 2014

Silvester 2014

Liebe LeserInnen

Heute ist Silvester, draussen liegt Schnee – der Winter ist da und das 2015 in Kürze auch. Auch wenn ich die letzten Tage oft zweimal im Tag mit Schneeschaufeln beschäftigt war und ich deswegen früher Tagwache hatte, freue ich mich über den Schnee. Diese Freude hat mich sogar dazu veranlasst, mal so klamm heimlich - okay, so heimlich war es gar nicht – einen Schlitten aus dem Schopf zu holen, durch den Tiefschnee auf den Klosterhügel zu stapfen und runter zu sausen. Zugegeben, ich hatte anfänglich etwas Angst, ich könnte nicht frühzeitig bremsen und dann in die Holzbeige oder den Zaun fahren, aaaaaber, da ich genug Tiefschnee vor mir her schob, wurde ich mit einem Meter Abstand vor der Holzbeige automatisch gebremst – *huch*!

Heute Abend werde ich, werden wir alle, wieder einmal mehr ein Jahr abschliessen. Für mich persönlich war es ein sehr bewegtes Jahr. Geprägt von grossen Entscheidungen, Freude, Zweifel, Schmerz, Liebe, Hoffnung, Frieden, Suchen, Finden…halt eben ein bewegtes Jahr mit wohl ziemlich allen Gefühlslagen versehen – trotzdem oder vielleicht gerade deswegen, ein gutes und durchaus wertvolles Jahr für mich.

Heute Abend um 20.00 Uhr feiern wir in der Gemeinschaft eine Dankesandacht und anschliessend sitzen wir noch gemütlich beisammen.

Für den Jahreswechsel habe ich mir etwas ausgedacht:

Ich möchte kurz vor Mitternacht auf den Klosterhügel gehen (durch meine Schlittel - Erfahrung weiss ich ja jetzt wie ich da am besten hoch komme). Vielleicht mit einer Kerze oder eine Laterne oder vielleicht einfach mit der Stirnlampe. Ich würde mich freuen, wenn Sr. Sabine mitkommen würde - ich versuch‘s ihr schon den ganzen Morgen möglichst schmackhaft zu machen….hihihi. Und dann, wenn ich oben angekommen bin (mit oder ohne Kerze, mit oder ohne Sr. Sabine), möchte ich einfach zuhören wie die Kirchenglocken aus der Umgebung das 2014 verabschieden. Ich werde mir dabei Gedanken machen über das vergangene Jahr und werde alle zwölf Glockenschläge mitzählen 1, 2, 3, 4,….12.
Dann werde Gott bitten, auch im neuen Jahr an meiner Seite zu sein, bei mir anzuklopfen wenn ich ihn zu wenig beachte. Ich werde ihn bitten, alle Menschen auf dieser Welt zu segnen, mit all seiner Liebe, mit seinem Frieden. Und dann möchte ich zuhören, wie die Kirchenglocken das Jahr 2015 feierlich begrüssen und willkommen heissen.

Ja, das ist mein Plan für heute Mitternacht und ich hoffe, ich werde ihn umsetzen können. Also lassen wir es Abend werden – lassen wir das neue Jahr 2015 einziehen!

Euch allen einen guten Start ins 2015!

Pace e bene!

Lea

Montag, 15. Dezember 2014

Chum mir wei es Liecht azünde

Chumm, mir wei es Liecht azünte
Dass es hell wird i der Nacht
Und dr ganze Wält verkünde
Was dr Himel üs het bracht

Die, wo truurig sy, söll's tröschte
Und ne säge, i bi da
Dass ir Not, ou i dr gröschte
Niemer söll alleini stah

Zäme wei mer's wytertrage
Jede söll sys beschte gä
Mitenand, da chöi mer`s wage
Ou di gröschte Hürde z nä

Ds Liecht, das söll für alli brönne
Niemer söll vergässe sy
Jedes söll a d Wermi chönne
Syg es no so winzig chly

Lueg, wi's lüchtet uf de Gsichter
Tuusig Spiegle i dr Nacht
Bis es ganzes Meer vo Liechter
D Ärde hell und fründlech macht

Chumm, mir wei es Liecht azünte
Dass es hell wird i der Nacht
Und es ganzes Meer vo Liechter
D Ärde hell und fründlech macht

(„Chumm, mir wei es Liecht azünte“ Text und Musik: Peter Reber)



Gestern war der dritte Adventssonntag und somit brennt bereits auch die dritte Kerze am Adventskranz. Es wird immer ein bisschen heller auf Weihnachten hin.

Wird es das wirklich? Heller?

Wenn ich den Medien meine Aufmerksamkeit schenke, dann spüre ich leider nichts von „es-wird-heller“. Und wenn ich höre, wie in Einkaufsläden geflucht wird, Menschen im Unfrieden sind, dann spüre ich auch nichts von „es-wird heller“. Und wenn ich Menschen sehe die einsam sind, die traurig sind, auch dann zweifle ich an „es-wird-heller“.

Am Samstag war ich im Ranft und über 100 Menschen waren da. Da war Frieden, da waren lachende Gesichter, strahlende Augen, da war Herzlichkeit. Da war es warm, trotz der winterlichen Kälte. Da war es hell trotz der nächtlichen Dunkelheit.
Und ich dachte an das Lied von Peter Reber:
„Komm, wir wollen ein Licht anzünden, damit es hell werde in der Nacht.
…Die Trauernden soll es trösten und ihnen sagen: „Ich bin da“…
…schau wie es leuchtet auf den Gesichtern…
…Bis ein ganzes Meer von Lichtern, die Erde hell und freundlich macht.“

Und ich dachte: Wenn wir ein Licht anzünden – und damit meine ich nicht nur die Kerzen am Adventskranz – und dieses Licht den Menschen schenken die uns begegnen, in der Form eines Lächelns, eines aufmunternden Blickes, eines lieben Wortes – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – dann…ja, dann kann es heller werden. Daran glaube ich!

Symbolisch für das Licht, das ich versuche weiterzuschenken, habe ich eine Kerze auf meinen Bürotisch gestellt und sie angezündet, dass sie mich an mein Vorhaben erinnert.

Liebe Leserinnen und Leser, kommt wir wollen ein Licht anzünden und zusammen weiter tragen, weil wir zusammen auch die größten Hürden überwinden können. Macht mit, zündet ein Licht an, euer Licht! Denn wenn ihr auch mitmacht, zusammen mit mir, dann sind wir schon zu zweit, zu dritt…
Dann….ja dann wird es heller bei uns, um uns und in der Welt!

Ich wünsche uns allen lichtvolle Adventstage!

Lea
 Meine Bürotisch-Kerze

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Der Zwischenbericht

Es wird mal wieder Zeit für einen Zwischenbericht.

Im Moment läuft so einiges – trotz Advent oder vielleicht sogar deswegen?

Letzte Woche war meine Freundin Monika aus Deutschland bei mir auf Besuch. Ich habe mich gefreut, sie nach rund zwei Jahren mal wieder live zu sehen. Ich konnte mein Hochdeutsch wieder etwas auffrischen und in Schwung bringen und sie hat sich wieder ans Schweizerdeutsch gewöhnt.

Nachdem ich sie am Freitagnachmittag wieder zum Bahnhof begleitete und mich von ihr verabschiedet habe, ging ich auf direktem Weg – nein stimmt nicht, es war ein indirekter Weg – nach Hause (Ich machte noch einen Zwischenstopp in der Bibliothek und schnappte mir ein paar Bücher für gemütliche Leseabende).

Jedenfalls machte ich mich – als ich dann wieder zu Hause war – bereit für den ZuzügerInnen – Apéro, welcher mich und alle Stanser Neuankömmlinge um 18.00 Uhr im Salzmagazin in Stans erwartete. Ich habe mich auf diesen Abend gefreut und es war auch wirklich schön. Die neuen Einwohner wurden vom Gemeinderat herzlich begrüsst und willkommen geheissen. Uns wurde ein Apéro ganz nach meinem Geschmack serviert. Ich habe sogar ein paar wenige bekannte Gesichter getroffen, was mich besonders freute.

Anschliessend war in Stans der „Samichglaus-Uiszug“. Traditionsbewusst wie ich bin, konnte ich mir das natürlich auf keinen Fall entgehen lassen. So stand ich punkt 19.30 Uhr auf dem Dorfplatz und wartete bis es losging. Ich bin heute noch hell begeistert von diesem Auszug. Was soll ich noch mehr dazu sagen? Es war schlichtweg ergreifend und schön!

Und am Samstag war ja dann der eigentliche Samichlaustag. Dieser wurde auch bei uns gebührend gefeiert. Schon am Morgen beim Frühstück hatten wir es sehr gemütlich, bei Kerzenschein und frischgebackenen Brötchen. Am Abend dasselbe. Viele Kerzen auf dem Tisch, Nüsse, Mandarinen und was sonst noch alles das Herz begehrt :-) Dann auf einmal klingelte es an der Pforte, darauf folgten fragende Blicke der Mitschwestern: „Wer das wohl sein mag?“ Nach gespanntem Warten, betritt tatsächlich der Samichlaus (Nikolaus) das Refektorium (Speisesaal), gefolgt von einem Engel und dem Schmutzli. Ich habe mich möglichst unauffällig verhalten, denn – um ehrlich zu sein – ich wusste um den Nikolaus-Besuch. Aber es ging nicht sehr lange, da haben auch die Schwestern erkannt, dass sich hinter dem weissen Bart meine Mutter versteckte Mein Vater entpuppte sich als Schmutzli und meine Schwester das Engelchen. Ich fand es ein gelungener Auftritt und sie gesellten sich anschliessend noch zu uns um zu Essen.

Und wenn ich schon am Drücker bin, erwähne ich als kleiner Ausblick noch den Samstag: Am Samstag findet das alljährliche Friedensgebet im Ranft statt. Ich bin auch dieses Jahr wieder dabei und bin schon zünftig in Vorfreude! Ich habe eine Geschichte entdeckt auf dem Flyer, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

Eine chassidische Geschichte erzählt von einem jungen Mann, der zu einem geistlichen Lehrer kommt und bittet, sein Schüler werden zu dürfen. Der geistliche Lehrer fragt ihn: „Liebst du Gott?“ Der Schüler zögert und sagt schließlich: „Nein, ich glaube nicht, dass ich sagen kann, ich liebe Gott!“ „Hast du Sehnsucht danach, Gott zu lieben?“ fragt der Meister weiter?“ Beschämt senkt der junge Mann den Kopf und sagt: „Ich weiß nicht einmal sicher, ob ich die Sehnsucht habe, ihn zu lieben!“ „Aber hast du Sehnsucht danach, Sehnsucht zu haben, Gott zu lieben?“ Da hellt sich das Gesicht des Suchenden auf und er sagt freudig: „Genau das ist es was ich spüre: die Sehnsucht danach, Sehnsucht zu haben, Gott zu lieben!“ „Das genügt“, antwortet der Meister. „Komm, sei mein Schüler!“

Mit dieser Geschichte möchte ich für heute schliessen. Wer noch mehr Informationen zum Friedensgebet möchte, klicke bitte hier.

Ich wünsche euch weiterhin eine gute Adventszeit!

Lea

Donnerstag, 20. November 2014

Neue Aufgabe

Vor zwei Tagen hatte ich Premiere mit einer neuen Aufgabe. Sr. Marie-Elisabeth ist Heimgruppe-Leiterin. Heimgruppenunterricht, ist eine Einführung für die 1. Klässler in den Religionsunterricht. Da Sr. Marie-Elisabeth dieses Jahr eine grosse Kindergruppe hat, darf ich sie bei den Lektionen unterstützen.

Am Dienstagnachmittag war also unsere erste, gemeinsame Lektion. Es war ein gelungener Nachmittag. Es hat mir Freude gemacht und ich spürte die Kinderbetreuerin in mir :-)

Gestern Nachmittag habe ich in Stansstad an einem Kurs teilgenommen, „Singe mit de Chind“. Der Kurs wurde geleitet von Bernadette Rickenbacher-Moos (Es lohnt sich, die Homepage mal durchzustöbern). Sie hat mit uns viele Kinderlieder gesungen und uns zu jedem dieser Lieder eine mögliche Einführung dazu gezeigt. Das fand ich ganz toll und ich ging mit vielen Ideen nach Hause.

Da Bernadette in Illgau verheiratet ist und ich ja in Illgau aufgewachsen bin, kennen wir uns. Ich selber hatte mal bei ihr Religionsunterricht und durfte später bei verschiedenen CD-Projekten mitwirken. So war es für mich gestern Nachmittag so richtig „heimelig“ an diesem Kurs teilzunehmen.

Liebe Grüsse

Lea

Donnerstag, 6. November 2014

Neige deines Herzens Ohr

Liebe Leserinnen
Liebe Leser

So, nun ist es eine Woche her, seit unser Baum im Innenhof der Vergangenheit angehört. Auch mein Muskelkater, entscheidet sich langsam sich von mir zu trennen und da habe ich nichts dagegen einzuwenden. Diese Woche - besonders dann, wenn der Muskelkater sich ganz giftig zeigte - dachte ich: "Wir hätten es ja nicht gerade übertreiben müssen mit jäten." Aber als ich heute der erste Schnee liegen sah, kam ich zur Erkenntnis, dass es doch gut war. Denn heute hätten wir uns die Finger blau gefroren.

Ich merke gerade, dass ich heute nicht sehr schreibbegabt bin, ich mache ständig Schreibfehler, die ich korrigieren muss. Um dem entgegen zu helfen, poste ich jetzt den Link, der zum Flyer: "Neige deines Herzens Ohr" führt.

Am 15./16. November laden wir Frauen ein, zwei Tage aus dem gewohnten Alltag auszubrechen und mit uns zu meditieren, der Bibel zu begegnen, zu schweigen, zu beten und...und.

Neige deines Herzens Ohr - Wochenende in der Stille


Schaut euch den Flyer doch mal an und wenn ihr euch angesprochen fühl, dann los! Der Griff zum Mail oder zum Telefon ist schnell gemacht :-)

Herzlich grüsse ich euch!
Lea

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Baum fällt!

Es gibt Menschen, die machen so allerlei um sich auszutoben. Auch im Kloster muss man sich zwischendurch mal wieder austoben und heute trafen es Sr. Sabine und mich :-)

Am Morgen machten wir uns gartentauglich und gingen zum Stationenweg bei der Klostermauer. Das Tagesziel: Der Stationenweg bereit machen für den Winter.
Das ist viel Arbeit. Aber wir pickelten und schaufelten, schnitten lange Blätter zurück und ich freute mich an den Schneckenhäuschen, die bereits eine Schnecke im Winterschlaf in sich trugen.
Immer wieder gab es irgendwelche „Spatenstiche“ um auch an die tiefen Wurzeln zu gelangen. Diese haben wir mit Ganzkörpereinsatz aus der Erde geholt, was zwischendurch auch immer mal wieder das Gleichgewicht auf die Probe stellte. Denn wenn man sich mit dem ganzen Gewicht an ein mini-Bäumchen hängt um es mit der Wurzel zu ziehen und mit dem vierten oder fünften „Hauruck“ dieses Bäumchen dann plötzlich nachgibt, ist es schon eine Herausforderung auf den Füssen zu bleiben und nicht mit dem Hintern auf dem Boden zu landen.

Wir arbeiteten bis zum Mittag und am Nachmittag um 15.30 Uhr begann die Fortsetzung. Wir haben also wahrlich alles gegeben und kurz vor 17.00 Uhr sind wir dann auch tatsächlich fertig geworden. Das heisst: Tagesziel erreicht! Als wir mit unserem Werkzeug zurück ins Kloster spazierten, fiel Sr. Sabine das kleine Bäumchen im Innenhof des Kloster ein, das darauf wartete ausgerissen oder gefällt zu werden. Ich will hier kurz den Unterschied zwischen „mini-Bäumchen“ und „Bäumchen“ erläutern, damit ihr eine Vorstellung habt wovon ich überhaupt rede: Mit einem mini-Bäumchen meine ich ein Gewächs von ca. 70cm oder so. Wobei ich dann mit „Bäumchen“ ein erkennbares Bäumchen meine. Das Bäumchen im Innenhof war so ca. 2 ½ Meter gross (ich kann schlecht schätzen) und die Frage war; kann man das noch an der Wurzel ziehen oder brauchen wir bereits eine Säge?

Jetzt aber war es folgendermassen: Weil wir ja noch so übermässig viel Kraft und Energie hatten – ist jetzt ironisch gemeint – kamen wir auf die Idee, dass wir nun auch noch diesen Baum ausgraben könnten. So nach dem Motto: „Heute schaffen wir alles, wir können sogar Bäume ausreissen.“ Und diese Aktion war echt witzig. Am Ende lag ich mit samt Bäumchen am Boden. Aber keine Angst, ich habe mich wieder aufgerafft und zeige euch gerne mein „Siegerfoto“ :-)

Inzwischen bin ich wieder sauber geduscht, meine Haare schauen wieder einigermassen alle in dieselbe Richtung und ich bin soweit Bett bereit.

Gute Nacht!

Lea

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Exerzitien - Rückblick

Gestern Mittag sind unsere diesjährigen Exerzitien zu Ende gegangen. Exerzitien – und gerade die Zeiten der Stille, bieten einem die Möglichkeit, sich mit Gott und mit sich selber auseinanderzusetzen. Die Beziehung zu Gott zu vertiefen, was ich persönlich – auch im Alltagsleben - als mein tägliches Tagesziel erachte, auch wenn meine Bemühungen nicht immer gleich gross sind.

„Wer bist du Gott?“ – das ist eine Frage, mit der ich täglich unterwegs bin. In den vergangenen Tagen bekamen wir ein Blatt und da stand folgendes Gebet drauf:

„Schweige.
Sei still.
Allein.
Leer vor deinem Gott.
Sage nichts.
Frage nichts.
Schweige.
Sei still.
Lass deinen Gott dich anschauen.
Das ist alles.
Er weiss.
Er versteht.
Er liebt dich mit einer überaus grossen Liebe.
Er möchte dich nur mit seiner Liebe anschauen.
Ruhig.
Still.
Lass deinen Gott dich lieben.
(Edwina Gately)“


Bist du Gott, einer der liebt? Der weiss? Der versteht? Der nichts anderes ersehnt, als Liebe zu schenken?

Dieses Gottesbild möchte ich mit in den Alltag nehmen, weil es mir ein Gefühl von Geborgenheit gibt. Wer wünscht sich nicht jemand der weiss ohne dass man etwas sagen muss? Der versteht ohne lange Erklärungen? Wer wünscht sich nicht, einfach angenommen und geliebt zu sein? Ist das nicht eines jeden Menschen Sehnsucht?
Und wenn es auch Gottes Sehnsucht ist, uns zu lieben, dann will ich Tag für Tag ihn suchen und ihn finden. Still werden vor ihm. Nichts sagen, nichts fragen. Mich anschauen lassen, von dem, der weiss, der versteht und der liebt.

Dazu fallen mir zwei Bibelstellen ein, die ich hier gerne festhalten möchte (Übersetzung: Gute Nachricht – die Bibel):

„Und er hat gewollt, dass die Menschen ihn suchen, damit sie ihn ertasten und finden könnten. Denn er ist jedem von uns ganz nahe. Durch ihn leben wir, regen wir uns und sind wir.“ (Apostelgeschichte 17, 27)

„Fürchte dich nicht… Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir. Musst du durchs Wasser gehen, so bin ich bei dir…Denn ich bin der Herr, dein Gott…die ganze Welt gebe ich für dich hin, weil du mir so viel Wert bist und ich dich liebe. Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir!“ (Jesaja 43, 1-5)

Mit diesen Worten schliesse ich für heute.
Lea


Dienstag, 7. Oktober 2014

Die Exerzitien

Heute will ich mich nochmals kurz zu Wort melden, bevor ich morgen (Mittwoch) ins „grosse Schweigen“ abtauche.

Mittwochabend beginnen hier die alljährlichen Exerzitien. Wie es mir letztes Jahr ergangen ist, habe ich in einem Post erwähnt ( Ich bin wieder zurück ). Das waren ja meine ersten Exerzitien. Ich bin gespannt wie es diesmal wird.
Sicher steht fest, es wird anders. Abgesehen davon, dass wir diesmal eine andere Kursbegleitung haben, stehe ich heute an einem ganz anderen Punkt im Leben als vor einem Jahr. So ist z.B. das Kloster jetzt mein zu Hause und nicht die „Provisoriums-Herberge“, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Mein Bild von Gott hat sich ebenfalls verändert in diesem Jahr. Je mehr Wissen ich durch den Unterricht bekomme, desto weniger weiss ich. Hmmm….diese Aussage klingt etwas unlogisch und ich muss selber noch darüber nachdenken, aber fakt ist, es ist spannend und es interessiert mich – zu wissen und doch nicht wissen – zu erfahren und zu entdecken – andere Blickwinkel gewinnen.

Nach den Exerzitien schreibe dann wieder mal etwas mehr Zeilen. Aber für heute muss das reichen, denn gleich beginnt die Abendmesse.

Liebe Grüsse an euch. Ich werde in den Tagen an all meine treuen Leserinnen und Leser denken. Schön, dass ich für euch schreiben darf!

Lea

Mittwoch, 17. September 2014

Einjähriges Jubiläum

Gestern feierte ich mein einjähriges Jubiläum. Nein, feiern ist ein bisschen übertrieben. Aber ich habe daran gedacht. Am 16. September vor einem Jahr bin ich ins Kloster gezogen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch nicht damit gerechnet heute noch hier zu sein. Laut meinen Plänen von damals, würde ich nun mit meiner Schwester zusammen wohnen, mein Geld als Kinderbetreuerin verdienen, ich würde im Kirchenchor mitsingen, regelmässig tanzen gehen und würde mich vielleicht mehr mit Freunden treffen und…und…und.

ABER – und das ist bedeutend für mich – ich wäre ziemlich weit weg vom Kloster, hätte weniger Zeit für das Gebet, für Gott.
Mir gefällt das Leben hier im Kloster und ich freue mich, mich so entschieden zu haben. Ich wurde nun schon öfters gefragt, ob es nicht viele Dinge gibt, die ich vermisse. Ich glaube, vermissen wäre übertrieben formuliert. Ich denke oft an das Singen im Chor und an das Tanzen. Ich hab es gerne gemacht und es war schön. Aber ich kann jetzt dafür andere Dinge tun, die ich auch nicht missen möchte. Ich glaube es ist gut so wie es ist. Ich bin auf einem Weg, der mich interessiert, der in mir die Neugier weckt herauszufinden wohin er mich führt.

Ich bin auf einem Weg, der mir die Möglichkeit bietet, einer meiner wichtigsten Fragen Raum zu geben: „Wer bist du Gott?“ Diese Frage kann ich nicht beantworten, auch wenn ich im Kloster bin. Ich behaupte, diese Frage wird mir niemand beantworten können und wisst ihr was? Es ist mir ziemlich egal. Denn ich möchte selber erfahren wer oder was Gott ist? Wer Gott für mich persönlich ist. Diese Frage wird mich ein Leben lang begleiten und die Antworten werden sich wohl auch sporadisch immer wieder verändern. Denn es gibt nicht DIE Antwort. Oder hat jemand von euch schon mal mit Gott Kaffee getrunken, dass er mir genau sagen kann wer er ist? – Der soll sich bitte bei mir melden :-)

Wichtig ist mir vielmehr, dieser Frage oder besser, diesem Gott auf der Spur zu bleiben und ich merke, das Kloster bietet mir den Raum dazu. Hier habe ich die Möglichkeit zu erfahren, zu entdecken, zu hören, zu spüren. Damit will ich nicht sagen, dass man das ausserhalb des Klosters nicht kann. Aber für mich persönlich ist das die Lebensform, die mich in meinem Suchen weiter bringt und ich erhoffe mir, dass sie es bleiben wird.

Lea

Montag, 15. September 2014

Der Klosterausflug

So, jetzt wird endlich mal geschrieben. Ich bin ein unverbesserlicher „Aufschieber“….“nicht heute, vielleicht morgen“…..“Ich habe gerade keine Zeit zum schreiben“….“Mir fällt gerade nichts ein“….ungefähr nach diesem Schema läuft meine Post- Schreiberei manchmal ab…

…und schon wieder habe ich mich entdeckt, wie ich aus dem offenen Fenster die Herbstsonne begutachte anstatt zu schreiben. Aber es ist ja auch ein bisschen unfair, am Computer zu sitzen wenn draussen die Sonne so herrlich scheint. Nein stimmt nicht, unfair ist es nicht, schliesslich schreibe ich den Blog freiwillig und ich schreibe ihn gerne, trotz den Anlaufschwierigkeiten die ich manchmal habe.
Aber es ist schon so, ich geniesse es wirklich so richtig, wenn jetzt die Sonne scheint. Nach diesem verregneten Sommer spüre ich, wie es mich regelrecht nach draussen zieht, wie ich einfach – solange es nicht zu heiss ist – in die Sonne sitzen möchte um mich von ihrem warmen Licht bescheinen zu lassen. Ich behaupte, ich bin nicht die Einzige die sagt: „Noch nie habe ich die Sonne so sehr genossen, geschätzt und wahrgenommen wie diesen Sommer.“

Am vergangenen Donnerstagnachmittag hatten wir auch grosses Glück mit dem Wetter. Wir starteten um 13.30 Uhr zum alljährlichen Klosterausflug – für mich übrigens Premiere. Der Chauffeur stand mit seinem alten Postauto bereit und wir konnten einsteigen. Unser Reiseziel war nicht sehr weit vom Kloster entfern, das war nämlich ein Ehepaar in Ennetmoos, im Nachbardorf von Stans. So machten wir noch eine Fahrt um den Sarnersee und machten einen Halt beim „Mei-Chäppeli“ in Kerns. Dort beteten wir eine Vesper, die Sr. Sabine und ich, in einer Postulatsunterrichts-Lektion zusammengestellt haben. Es war sehr schön. Wir hatten nur knapp alle Platz, weil das „Chäppeli“ ziemlich klein ist. Aber ich hatte das Gefühl; dadurch dass wir so zusammenrücken mussten, war die Gemeinschaft umso spürbarer. Wir haben miteinander gesungen, gebetet, gedankt. Als wir wieder aufbrachen, begleitete uns die Sonne nach Ennetmoos, wo uns dann das Ehepaar – Freunde des Klosters – herzlich begrüssten (siehe Foto) und uns mit ihrer Gastfreundschaft beschenkten. Die Begegnung war wirklich schön und herzlich und auch kulinarisch unwiderstehlich. Danke!

Um ca. 19.00 Uhr trafen wir wieder im Kloster ein. Danach war ein freier Abend für alle Schwestern angesagt. Sr. Sabine und ich kochten für uns beide Spaghetti Carbonara und hatten somit ein gemütliches Nachtessen zu zweit, nein stimmt nicht. Es sassen noch drei andere Schwestern am Tisch, aber die assen etwas anderes. Es war dennoch gemütlich und das Essen war so gut, dass schlussendlich zu viel in meinem Bauch steckte.

So ist ein sonniger, Eindruck reicher, schöner Tag zu Ende gegangen und ich habe die Nacht seelig geschlafen.

Lea

Mittwoch, 27. August 2014

Grillwurst und Hostienschnipsel

Regen, Regen, Regen…nein, stimmt nicht, im Moment regnet es gerade nicht. Aber trotzdem…Auf Samstag ist grillen im Klostergarten geplant (falls noch jemand kommen möchte: Vesper, Samstag 30.08.2014 ).
Aber wenn der Regen nicht langsam zu Besinnung kommt und einsieht, dass wir – ich zumindest – langsam genug von ihm haben, gibt’s keine Wurst am Samstag und ich mag doch so gerne Grillwurst. Aber ein Apéro gibt’s so oder so und das ist auch fast so gut wie eine Grillwurst. Ich freue mich auch auf das Zusammensein mit den teilnehmenden Gästen. Neue Leute kennen lernen und Menschen begegnen die man bereits kennt. Zusammen beten, singen und anschliessend gemütlich plaudern. Aber ich hoffe jetzt trotzdem noch ein bisschen weiter auf schönes Wetter (mit etwas Wärme dazu).

Jetzt mal abgesehen von einer Grillwurst, wisst ihr was ich auch noch gerne esse?

Hostienschnipsel 

Für diejenigen die das nicht kennen: um die runden Hostien zu machen, die man von der Eucharistiefeier her kennt, wird zuerst aus einer Teigmasse eine Platte hergestellt, gebacken, gepresst (wie man dem auch immer sagt) und dann werden die Hostien ausgestanzt. So gibt es von jeder Platte einen Rest der übrig bleibt, also die sogenannten Hostienschnipsel. Wer weiss, wie Hostien schmecken, der weiss auch, dass dementsprechend die Schnipsel nicht viel Geschmack haben. Aber trotzdem mag ich die knabbern. So wird meinem Mund nicht langweilig…hihi.
Nun, warum ich das schreibe; Letzte Woche holte Sr. Franziska wieder Hostien aus der Hostienbäckerei und brachte mir zu meiner Freude einen ganzen Sack Hostienschnipsel mit und das ist nicht nur ein „Säcklein“ Ich habe jetzt wohl für mein Leben lang genug Schnipsel zum knabbern 

Nun wünsche ich euch einen guten Tag. Die Sonne guckt heute immer mal wieder hinter den Wolken hervor – geniesst die Sonnenstrahlen!

Liebe Grüsse aus dem Kloster

Lea

Samstag, 16. August 2014

Werbung

Heute ist es an der Zeit mal wieder ein bisschen Werbung zu machen. Es ist zwar ziemlich kurzfristig, aber wer weiss…

Vielleicht habt ihr euch schon mal gefragt: „Was tun Klosterfrauen den ganzen Tag? Was essen sie? Was reden sie? Was oder wie beten sie? Wie sind sie?“

Am 23. /24. August 2014 findet ein Weekend statt bei uns im Kloster. Das Sommerwochenende. Da bieten wir die Möglichkeit, Gemeinschaft mit den Schwestern zu erleben beim Gebet und den Mahlzeiten, Bibel teilen und Zeiten der Stille.
Vielleicht möchtest du einfach mal raus aus dem Alltag und dir Zeit nehmen für dich, vielleicht Zeit nehmen für Gott?

Wenn du Interesse hast, müsstest du dich einfach nullkommaplötzlich anmelden, denn der Anmeldetermin ist der 16. August und der ist….heute…
Hier den Link zum Wochenende:

Sommerwochenende 2014

Liebe Grüsse
Lea

Montag, 11. August 2014

Der besondere Gast

Ich melde mich zwischendurch auch mal wieder zu Wort.

Im Moment sind unsere Gästezimmer im Kloster gut besetzt. Das finde ich interessant. Man kommt in Kontakt mit vielen verschiedenen Leuten. Mit den einen mehr, mit den anderen etwas weniger. Einige davon darf ich zu meinen Blog – Lesern zählen. Deshalb möchte ich hier gleich mal einen extra Gruss an sie deponieren 

Vom 1. – 10. August war für mich ein ganz besonderer Gast da. Meine Schwester Nadja verbrachte ihren Urlaub bei uns. Wir haben letzte Woche so einiges zusammen erlebt und ich erzähle euch gerne ein bisschen.

Der 1. August war so richtig gemütlich. Am Abend sassen wir noch draussen, das Wetter spielte ja ganz schön mit. Fünf Schwestern, drei Gäste (meine Schwester inbegriffen) und ich, haben auf den Geburtstag der Schweiz angestossen. Ich nahm die Gitarre mit nach draussen und so haben wir noch alle zusammen Lieder gesungen, bis es dunkel wurde. Meine Schwester und ich haben zum Abschluss noch gejodelt, was am 1. August besonders passend ist – finde ich.

Am Montag war super Wetter und so fuhren wir mit der Cabriobahn aufs Stanserhorn (siehe Foto). Von da aus wanderten wir ins Wirzwehli, wo wir unser Picknick auspackten. Anschliessend gings mit der Bahn ins Thal nach Dallenwil. Weil wir keine Lust hatten auf den Zug zu warten, marschierten wir zu Fuss nach Stans.

Auch am Donnerstag stad einen Ausflug auf dem Programm. Am Morgen fuhren wir mit dem Zug nach Engelberg. Dort machten wir uns auf den Weg zum Seilpark. Ich liebe Seilparks. Bei der Überquerung der verschiedenen Hindernisse erforderte es zum Teil zünftig Konzentration und ich brauchte auch mehrmals Zeit um ein bisschen Mut anzusammeln bis ich ein Hindernis überqueren konnte, aber das anschliessende Gefühl „Ich habe es geschafft“, machte alles wieder gut.

Nach dem Seilpark wanderten wir nach Grafenort und gingen den Weg durch die Aaschlucht. Es war sehr schön, aber wir waren nach drei Stunden klettern und zwei Stunden wandern schon ziemlich am Ende. So müde wie am Donnerstagabend war ich schon lange nicht mehr. Aber ich habe wunderbar geschlafen.

Und somit verabschiede ich mich für heute und sage: Bis zum nächsten Mal!

Lea


Montag, 28. Juli 2014

Sommer

Jeden zweiten Montag steht bei uns grosse Wäsche auf dem Programm. Da wird die Klosterwäsche gewaschen und das gibt dann allerhand zu tun.
Diese Montage gefallen mir immer ganz gut, denn meistens sind das zwei humorvolle Stunden. Heute z.B. war ich nebst dem Bügeln damit beschäftigt, Sr. Marie-Elisabeth, das Repertoire des Kirchenchors Illgau vorzusingen. Dazu habe ich alles wunderbar dirigiert (damit ich die Einsätze nicht verpasse) Schliesslich habe ich alle Einsätze von Sopran, Alt, Tenor und Bass gesungen, war ja sonst keiner da der mir etwas hätte unter die Arme greifen können…hihihi.
Von „Ehre sei Gott in der Höhe“, über „Oh Haupt voll Blut und Wunden“ bis zum „Halleluja“ von G.F. Händel, kam früher oder später alles an die Reihe. So ging das ruck zuck und die Arbeit war erledigt. Deshalb habe ich jetzt gerade noch so viel Zeit um einen Post zu schreiben.


Letzten Mittwochabend gingen wir um 20.00 Uhr an eine Zirkusvorstellung. Der Kinder- und Jugendzirkus Basilisk hatte sein Zelt in Stans aufgerichtet und wir wurden netterweise eingeladen uns das Programm anzusehen. Es war beeindruckend, was diese Kinder und Jugendliche boten. Jonglieren mit Feuer, Flick-Flack, Saltos…man hätte meinen können, sie würden den ganzen Tag nichts anderes machen. Hut ab!

Am Freitag hatten Sr. Sabine und ich einen freien Tag. Das ersehnte schöne Wetter hat uns also definitiv nicht enttäuscht, denn es war herrlich! Wir fuhren am Morgen zeitig los, Richtung Schwyz. Da wurden wir von meinen Eltern am Bahnhof abgeholt. Weiter ging unsere Fahrt ins Hoch-Ybrig. Von da aus ging es mit der Seilbahn ins „Seebli“ und anschliessend mit dem Sessellift auf den Spirstock. Das Ziel des Tages war der Illgauer Hausberg, die First. Es war einfach herrlich. Gutes Picknick aus dem Rucksack, Sonne, angenehme Wärme, liebe Menschen um sich. Was kann es schöneres geben?
Als unsere Wanderung beendet war und wir dann so gegen 19.30 Uhr bei meinen Eltern zu Hause waren, kochte meine Mutter Tomaten-Spaghetti für uns…*mmmh*.
Um ca. 22.30 Uhr waren Sr. Sabine und ich wieder zu Hause und ein schöner, erlebnisreicher Tag ging zu Ende.

Nun freue ich mich, dass sich auch heute die Sonne mal wieder blicken lässt. Aber laut Wettervorhersage wird es ja leider nicht von langer Dauer sein. Aber geniessen wir sie solange sie da ist.

Lea

Mittwoch, 9. Juli 2014

Wenn das Feuer Wasser ist...

Wenn das Feuer Wasser ist

Heute ist so ein richtiger Regentag. Ich sitze im Büro und – zugegeben – ich nerve mich gerade ein bisschen weil diese Kleinflugzeuge ständig so laut herumfliegen. Aber die gehören einfach zu Stans und damit muss ich mich wohl abfinden.

Hier im Haus wird es immer ruhiger, weil einige Schwestern in den Urlaub fahren. Typisch Sommerzeit – die merkt man auch im Kloster.
Heute hatte ich einen intensiv „Kurs“ zum Thema: „Was tun wenn der Feueralarm losgeht!“. Am Montag vor einer Woche zeigte mir Sr. Sabine die genaue Vorgehensweise. Sie zeigte mir dass ich zuerst das Horn abstellen muss, dann schauen in welchem Zimmer der Brandmelder was zu melden hat usw.

Am Freitag war ich nichts ahnend auf dem Friedhof beim Jäten. Auf einmal hörte ich leise etwas Ähnliches wie eine Sirene. Ich fragte mich was das wohl für ein Geräusch war, bis es endlich „Klick“ machte und ich kapierte dass dieses Geräusch aus dem Inneren des Klosters kam. Spinne ich jetzt oder ist das tatsächlich der Feueralarm? Ich liess alles stehen und liegen und schaute nach. Tatsächlich, es war wirklich der Feueralarm. Ich spürte wie auf einmal mein Puls höher schlug und die Aufregung in mir hochkam. Ich rannte los und auf dem Weg versuchte ich mich daran zu erinnern was mir Sr. Sabine alles gesagt hatte. Nun ja, es ist nicht ganz alles hängen geblieben. Ich fühlte mich der Situation leicht bis mittelschwer überfordert. Glücklicherweise war die Ursache nicht ganz so schlimm. Es war kein Rauch, kein Feuer das den Alarm auslöste, sondern Wasser, das im oberen Stock auslief, einen Weg durch die Decke fand und ausgerechnet direkt durch den Brandmelder des Refektoriums auf den Boden tropfte. Dieser Brandmelder meinte dann natürlich dass es brennt und schlug an.

Mittlerweilen ist alles wieder in Ordnung. Das Wasser getrocknet, der Brandmelder für weitere Einsätze bereit, wobei ich hoffe dass es nicht so schnell wieder zu einem Einsatz kommt.
Heute zeigte mir dann Sr. Agnes noch einmal alles ganz ins Detail, damit ich – so hoffe ich – bei einem nächste Alarm kühlen Kopf bewahren kann. Hierbei möchte ich noch sagen, dass es öfters mal vorkommt dass der Melder aus irgendwelchen Gründen losgeht. Aber bisher liess ich das Ganze immer die anderen managen. Aber wenn man Postulantin sein will, gehört es auch dazu, zu wissen was man tun muss wenn es brennt, auch wenn man noch so fest hofft, dass es nie vorkommt.

Lea

Mittwoch, 2. Juli 2014

Das Leben als Postulantin

So und jetzt erzähle ich mal endlich etwas über das Leben als Postulantin. Schon bald ist es ein Monat her seit dem Eintritt.
Was sicher eine wesentliche Veränderung des Alltags ist, sind die Unterrichtseinheiten am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, jeweils Nachmittags von 16.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Sr. Sabine unterrichtet mich zu den Themen Liturgie, Bibel, Klostergeschichte und Franziskanische Spiritualität.

Die Vormittage sind ausgefüllt von verschiedenen „Ämtli“, da habe ich die Freiheit selber einzuteilen wann ich welche Arbeiten erledige.
Eine Arbeit die mir viel Freude macht ist das Kerzen bemalen. Ich durfte mir ein Atelier einrichten, wo ich malen und Kerzen giessen kann.

Das Leben als Postulantin ist Vielfältig. Mal bist du Köchin, mal Gärtnerin, mal die Studentin, mal Musikerin, mal Komponistin, mal Schriftstellerin, mal Informatikerin, mal die Putzfrau, mal der WM-Fussbalfan, mal die Malerin. Und zwischendurch gibt es immer wieder die Zeiten des Gebets, wo du einfach da bist, dich selber bist und zur Ruhe kommst (oder es zumindest versuchst. Das gelingt nicht immer gleich).

So wünsche ich euch einen schönen Tag mit kleineren oder grösseren Ruhepausen!

Lea

Mittwoch, 18. Juni 2014

Ich bin Postulantin

Beriets eine Woche ist vergangen, seit meiner Aufnahme in die Gemeinschaft von St. Klara. An Pfingstmontag, durfte ich – begleitet von meinen Eltern – den Schritt ins Postulat wagen. Von der Gemeinschaft wurde ich herzlich aufgenommen, mit folgenden Worten, die Sr. Sabine an mich gerichtet hat:

„Liebe Lea,

Du bringst ein Symbol mit in diese Vesper, das dir wichtig geworden ist und das dich schon länger begleitet hat.
Es ist ein Tau, das du aus Assisi mitgebracht hast. Es ist kein neues Tau – es ist deines. Und doch war es dein Wunsch, dieses Tau zu deinem Eintritt neu zum empfangen.

Das Tau hat dich auf verschiedenen Wegen begleitet – still und unsichtbar in deiner Hosentasche. Es ist mit dir gegangen, sozusagen Schritt für Schritt auf den heutigen Tag hin.

Das Tau ist ein uraltes, biblisches Segenszeichen. Franziskus von Assisi hat es verwendet, um Briefe zu unterzeichnen und Segen zuzusprechen. So ist das Tau auch zum Zeichen der franziskanischen Bewegung geworden.
Das Tau –ein Segenszeichen. Als Gesegnete sollst du ein Segen sein, so wie es Gott einst Abraham verheissen hat.
Ein Segen sollst du sein – für deine Familie, für unsere Gemeinschaft, für viele Menschen. So trage dieses Tau als gesegnete Gottes.


Du hast auch diese Kerze in die Vesper mitgebracht. Eine Kerze, die du selber bemalt hast mit einem Zuspruch deines Vaters:
„Dr lieb Gott wird dier hälfe“.

"Dr lieb Gott wird dier hälfe" – diese Worte zeugen von Liebe und Vertrauen in Gottes Wege, von Vertrauen in Gottes fürsorgliche Gegenwart.

Nimm diese Worte deines Vaters immer wieder in dein Herz. Und freue dich am Segen, der darin liegt.

„Unsere Zeit hat eine grosse Sehnsucht nach Segen. Wer um Segen bittet, wer andern Segen zusagt, der meint es mit sich selbst und den andern gut. Der versucht, weder dem eigenen Glück noch dem andern im Weg zu sein, sondern es nach Kräften zu fördern.
Dass wir es gut mit uns selbst und mit den andern meinen, das können wir nicht herbei zwingen. Wer es erfährt, der erfährt es als Geschenk. Und spürt: Hinter unserm Ja zu uns selbst und zueinander steht Einer, der grösser ist als wir selber und der es gut mit uns meint.
Wir brauchen dieses Ja Gottes für unser Leben. Und wir können dieses Ja andern schenken“ (Begleitet von guten Mächten 2004, S. 5) – als Gesegnete.

Lea, sei ein Segen!“

Ich freue mich nun mit dieser Gemeinschaft auf dem Weg zu sein.
Bald schreibe ich euch mehr zu meinem jetzigen Alltag als Postulantin, der ähnlich ist wie vorher und doch neue Aufgaben mit sich bringt.

Bis bald!

Lea


Sonntag, 8. Juni 2014

Gottes Geist bewegt

Heute feiern wir Pfingsten und ich wünsche euch allen ein frohes Pfingstfest.

Ich bin im Moment gerade in Illgau und da wurden heute Morgen sieben Jugendliche gefirmt. Das war ein Fest! Bischof Carlos war der Firmspender. Er ist Bischof in Bolivien, aber als gebürtiger Illgauer ist er sozusagen unser „Privat-Firmspender“, wenn nicht sogar ein bisschen unser „Privat-Bischof“.

In seiner Predigt erzählt er vom Hl. Geist. Von dem Geist, der uns bewegen soll, der uns die Richtung anzeigt wohin unser Weg gehen könnte. Er bezieht sich auf die Lesung: „Er zeigt sich nicht im Sturm, nicht im Feuer oder Erdbeben, sondern im sanften Säuseln.

Ich erinnere mich an meine eigene Firmung vor elf Jahren. Ich wartete voller Spannung auf den Moment, in dem der Heilige Geist in mich kommen wird. Ich hatte das Gefühl, da würde man etwas Großartiges fühlen. Doch ich spürte nichts. Wenn ich jetzt aber zurückschaue, mein Lebensweg betrachte, steigt in mir der Glaube auf, dass dieser Geist Gottes, dieser Hl. Geist existiert, der einem den Weg weist, der einen bewegt. Manchmal fast unbemerkt. Nicht stürmisch, sondern leise, mit einem sanften Säuseln.

Morgen ist Pfingstmontag. Mein Eintritt ins Kloster, der Beginn des Postulats. Gottes Geist hat mich bewegt aufzubrechen und einen neuen Weg zu wagen. Nun mache ich diesen Schritt, der mit Freude, aber genauso auch mit Schmerz verbunden ist. Ich entscheide mich für den einen Weg und somit gegen den anderen Weg, der auch vielversprechend aussieht. Das ist nicht immer so ganz schmerzlos. Aber ich glaube es gehört dazu. Es gehört wohl auch zum erwachsen werden, das „Nest“ zu verlassen und sich auf eigenen Beinen fortzubewegen. Ich vertraue auch da auf diesen Geist Gottes, der mich mit dem nötigen Mut und der nötigen Kraft ausrüstet.

Morgen um 17.15 Uhr werde ich innerhalb der Vesper in die Gemeinschaft von St. Klara aufgenommen.
Wenn ich mich das nächste Mal per Blog melde, bin ich dann die frischgebackene Postulantin.

Bis bald!

Lea

Dienstag, 27. Mai 2014

Polterwahlen

Wenn das Wetter draussen so nass ist, dann verkrieche ich mich ins Büro und schreibe einen Post.

Ich beginne mit dem vergangenen Mittwoch. Es war ein grosser Tag, irgendwie auch ein „kribeliger“ Tag. Im Kloster St. Klara gab es Wahlen. Gewählt wurden die Frau Mutter und zwei Ratschwestern.
Für alle, denen diese Begriffe unbekannt sind; Die Frau Mutter ist die Vorsteherin eines Klosters. Modernisiert ausgedrückt, ist sie sozusagen die Managerin. Damit die Frau Mutter aber nicht so ganz alleine dasteht, gibt es noch die beiden Ratschwestern, das sind zwei Schwestern die ihr zur Seite stehen und sie unterstützen in ihrem Amt.

Nun wurde am Mittwoch Sr. Sabine zur Frau Mutter gewählt und Sr. Mirjam und Sr. Franziska sind die beiden Rätinnen.
Ich muss sagen, hinsichtlich der Wahlen war ich eigentlich ziemlich relaxt, bis es Mittwochmorgen war. Auf einmal wurde ich „kribelig“, obwohl ich bei den Wahlen nicht mit dabei war. Ich habe aber eine sehr gute Beschäftigung gefunden. Ich bemalte während dieser Zeit drei Kerzen. Eine grössere Kerze war für die Frau Mutter und die zwei Kleineren für die Rätinnen. Gerade als ich die Kerzen auf den Altar stellen wollte sah ich, dass die ersten Schwestern aus dem Rekreationszimmer kamen (da fanden die Wahlen statt). Sie hatten es geschafft, das mochte ich ihnen von Herzen gönnen, nur war ich nun ein kleines bisschen zu spät und die Zeit reichte nicht mehr, die Kerzen in die Kirche zu bringen. Ich habe sie also kurzerhand in der Küche platziert – so dass sie nicht gleich Jeder sehen konnte – und schon rief mich auch Sr. Agnes. Ich durfte auch mit der Gemeinschaft das Lied „Grosser Gott wir loben dich“ singen. Wie ich erfahren habe, ist das so üblich, dass sie nach den Wahlen im Schwestern Chor dieses Lied singen und dabei mit der Kirchenglocke läuten. Ich hatte eine richtige Gänsehaut beim singen. Ich war im T-Shirt und mir war etwas kühl, aber diese Atmosphäre mitzuerleben, trug bestimmt auch dazu bei.


Am Wochenende ging ich dann nach Hause. Am Sonntagabend war Polterabend angesagt. MEIN Polterabend. Es ist nicht so, dass ich mich umentschieden hätte und nun heirate, aber da einen Klostereintritt ja doch Ähnlichkeiten hat mit einer Heirat, ist da ein Polterabend durchaus vertretbar :-)
Es war ein gemütlicher, witziger Abend mit meinen Freunden, sogar meine Eltern kamen als Überraschungsgäste dazu, passend im 70er Stil gekleidet, wie wir alle auch. Wir sind ja schon ein bisschen aufgefallen mit unseren Kleidern, aber die meisten Leute erkannten den Anlass und fragten wer die Glückliche ist oder wer von uns heiratet. Wir alle waren uns einig, dass es wohl wenig Sinn macht, jedem zu erklären dass ich nicht heirate, sondern ins Kloster gehe und…und…und...
…so antwortete ich stets mit einem Schmunzeln auf den Lippen: „Ich“

Es war ein toller Abend. Danke allen die dabei waren, Ihr seid die Besten!

Bis demnächst wieder!
Lea

Freitag, 16. Mai 2014

Ziel erreicht!

Hallo Zusammen

Endlich hab ich‘s geschafft! Alle Psalmbücher (ich glaube es waren ca. 40) sind nun fertig. Ich habe in einem Post mal geschrieben, dass wir neue Bücher haben, in denen noch verschiedene Ergänzungen eingetragen werden müssen. Es war eine grosse Arbeit und ich muss sagen, gegen Ende kam ich auch nur noch schleichend voran. Aber nun sind alle startbereit und können benutzt werden. Das freut mich! Ziel erreicht.

Ansonsten gibt es gerade nichts neues mehr zu berichten. Es fällt mir zumindest nichts ein. Ich kann euch höchstens vom Dienstagabend erzählen. Da haben wir zu viert Rummy gespielt. Ich finde das ein super Spiel. Eine gute Mischung aus Denken und Glück. Sr. Rosa, Sr. Marie-Elisabeth, Sr. Sabine und ich, setzten uns also am Dienstag an den Tisch und stellten unser Können und auch unser Glück unter Beweis. Draussen hat es geregnet, was im Moment ja eh nicht gerade eine Seltenheit ist.

Wir haben viel gelacht, nahmen das Spiel mit Humor. Als wir bei der letzten Runde dann alle nur noch im „Schlafmodus“ dabei waren, gingen wir anschliessend ins Bett. Ein guter Entscheid.

Tja, nun fällt mir aber wirklich nichts mehr ein. Ich meld mich wieder.

Lea

Mittwoch, 30. April 2014

Der grosse Ausflug und die neue Berufung

Oje oje, ich bin mal wieder gar nicht schreibtüchtig. Moment, ich lass mir mal kurz eine Ausrede einfallen…

…“es hat soo stark geregnet, dass ich es nicht ins Büro geschafft habe.“….nein, diese Ausrede nimmt mir keiner ab. Ich versuchs nochmal… „Ich war im Zoo und hatte keine Zeit zum schreiben.“…

Hah, das ist eine gute Ausrede! Also das heisst, es ist gar nicht mal so eine wahnsinns Ausrede, denn ich war wirklich im Zoo. Letzten Mittwoch. Und da hatte ich auch wirklich keine Zeit einen Blog zu verfassen. Zumindest nicht am letzten Mittwoch ;-)
Das war ein toller Ausflug! Schon vor längerer Zeit habe ich Sr. Sabine zu einem Zoobesuch (Zoo Zürich) eingeladen und letzten Mittwoch konnten wir dann dieses Projekt realisieren. Wir hatten traumhaftes Wetter erwischt! Nicht zu heiss, nicht zu kalt, Sonne und blauer Himmel. Was will man mehr? Ganze fünf Stunden sind wir durch den Zoo marschiert und haben die Tiere bestaunt. Am tollsten waren die Affen. Zwei kleine Orang-Utans die wie kleine Kinder zusammen spielten. Es war echt witzig und süss den Beiden zuzuschauen.
Mich hat auch die Masoalahalle sehr beeindruckt. Da fühlt man sich wie im Urwald. Unbekannte Bäume, Geräusche die man hier nicht kennt, Chamäleons die auf den dünnen Ästen anzutreffen waren und ein Nickerchen machten, ganz rote, fast leuchtende kleine Vögel. Ich bin begeistert!


Die Masoalahalle war unsere letzte Station was der Zoo betrifft und als wir das Gebäude verliessen war uns auch so zünftig nach „Nickerchen“. Wir überlegten uns wo wir einen Platz finden, der einigermassen ruhig ist, schattig und an dem man sich hinlegen kann. Der beste Einfall war der Friedhof neben dem Zoo. Also spazierten wir zum Friedhof und fanden eine Bank im Schatten, breit genug, dass wir beide uns hinlegen konnten. Es tat gut, das kurze Powernap. So hatten wir genügend Energie, noch durch die Altstadt von Zürich zu schlendern, bis wir dann um ca. 20.30 Uhr wieder zurück im Kloster waren.

Wenn ich nochmals auf das Thema „Ausreden“ zurückgreifen darf; gestern Abend hatte ich auch keine Zeit einen Post zu verfassen, denn ich war dabei meine Berufung zur Coiffeuse zu entdecken. Naja, ich glaube nicht, dass ich auf diesem Gebiet meine grossen Fähigkeiten habe. Aber es motivierte mich zu spüren, dass das Vertrauen von Sr. Sabine in meine Haarschneidekünste grösser war, als mein Vertrauen in meine Fähigkeiten was Haare schneiden anbelangt. Nach knapp 10x fragen „Bist du dir wirklich sicher dass ich dir deine so schönen langen Haare schneiden soll?“ und „traust du dich jetzt tatsächlich, mir hinzuhalten?“, vielen die Haare und zu meinem Erstaunen war es nicht mal so schlecht. Gut, die Haare hätten echt nicht mehr kürzer werden dürfen, denn sonst hätte Sr. Sabine Problem gehabt. Unter dem Schleier trägt sie die Haare zusammengebunden und das wäre nicht mehr möglich gewesen wenn ich sie zu fest gekürzt hätte. Aber es hat KNAPP gereicht und darüber bin ich froh, alles andere wäre ja beinahe unverzeihlich gewesen – für mich jedenfalls (vielleicht hätte ich ihr eine solche Frisur verpassen sollen wie dieser kleine Orang-Utan auf dem Bild eine hat...hihi)  ;-)

Liebe Grüsse

Lea

Samstag, 19. April 2014

Kurzer Ostergruss

Ich muss mich zwar in wenigen Minuten auf die Socken machen damit ich rechtzeitig zum Auferstehungsgottesdienst erscheine, aber ich glaube die Zeit reicht gerade noch um hier einen kurzen Ostergruss zu hinterlassen.

Am Gründonnerstag kam ich nach Hause (Illgau). Um 20.00 Uhr begann der Gottesdienst. Alles Ministranten aus dem Dorf waren im Altarraum versammelt, das lässt einen Bilder ausdenken wie das wohl beim letzten Abendmahl war, als Jesus mit seinen Jüngern zusammensass.

Nach dem Gottesdienst war wie jedes Jahr eine Anbetungsstunde. Gestaltet mit schönen, tiefgehenden Texten und Liedern.

Am Karfreitag um 14.30 Uhr ist jeweils die Karfreitagsliturgie. Sie ist karg und doch gibt sie so viel Tiefe her. So viele Gefühle. Ich mag diesen Tag.

Ja und wie schon angekündigt muss ich nun wirklich los, denn um 20.30 Uhr ist der Auferstehungsgottesdienst. Dieser ist sehr festlich und ebenfalls sehr bewegend. Ich freue mich drauf.

Bis bald wieder!

Sonntag, 13. April 2014

Sing mit mir ein Halleluja

Liebe Leserinnen
Liebe Leser


Singt mit mir ein Halleluja. Es ist zwar Fastenzeit und da wird kein Halleluja gesungen, doch das ist mir jetzt im Moment gerade so ziemlich egal. In mir drin fühlt es sich mächtig nach Halleluja an.

Ein großer Entscheid ist gefallen! Ein nicht sehr einfacher Entscheid, der gefühlsmässig äusserst intensiv war.

Ich habe mich entschieden ins Kloster einzutreten. Ich möchte Ordensfrau werden.
Nun ist es offiziell, am Pfingstmontag, 09. Juni 2014 beginnt für mich das Postulat. Wem der Name „Postulat“ kein Begriff ist, den lade ich ein, folgenden Link des Klosters St. Klara zu besuchen. Da sind die verschiedenen „Stufen“ kurz beschrieben.


Ja die vergangenen Wochen waren wirklich intensiv. Es ist ja nicht so dass ich aus heiterem Himmel einen Entscheid traf, aber nach jahrelangem Suchen, hinterfragen, zweifeln und sehnen wurde auf einmal einen Entscheid relevant für mich. Vorher war es nie wirklich Thema weil ich noch eine Ausbildung zu absolvieren hatte. Nun habe ich die Ausbildung abgeschlossen und habe somit die Voraussetzungen die mir bisher noch fehlten. Eine Frage die sich in mir noch breit machte war: Brauche ich noch mehr Erfahrungen im Berufsleben, im Leben außerhalb es Klosters? Einerseits dachte ich, wäre es sicherlich nicht sinnlos und doch spürte ich auch immer wieder deutlich, dass das nicht das ist was ich im tiefsten ersehne. Trotzdem habe ich mich auf Stellensuche gemacht und hätte zwei Tage in einem Betrieb schnuppern können. Die Schnuppertage rückten näher und ich spürte immer deutlicher: „Ich möchte das doch gar nicht.“ Ich spürte alles andere, aber keine Spur von Motivation. So fand ich es angebracht mein Plan doch noch einmal zu überdenken und herauszuspüren was ich wirklich will, wozu ich mich bereit fühle. Es war ein Kampf. Woher weiss ich denn was auf Dauer das Beste ist für mich? Irgendwann kam ich aber zum Punkt wo ich mir sagte: „In erster Linie geht es jetzt nicht darum mich für mein ganzes Leben für eine Lebensform zu entscheiden. Jetzt geht es vorerst mal darum zu spüren was ich im Moment brauche.“ Da kam mir ein Text in die Hände der mich berührt hat. Da steht: „Nichts muss gelingen. Auf Weg zu sein genügt.“ Viele Jahre habe ich Entscheidungen mit dem Kopf getroffen. Nun aber folge ich meinem Herzen. Ich folge meiner Sehnsucht und ich freue mich so über den Entscheid, dass ich innerlich Ostern feiere und ohne halt Halleluja singe.

Mein Klostereintritt bedeutet auch, dass ich weiterhin Posts schreibe. Vielleicht wird es inhaltlich etwas anders werden, das weiss ich noch nicht, aber bestimmt werden die Abstände etwas grösser sein als bisher (sonst geht mir irgendwann der Schreibstoff aus ;-) )

Freut euch mit mir!

Lea



Donnerstag, 3. April 2014

Fernsehbericht

Seit letzten Freitag haben wir im Kloster einen Fernsehstar :-)
Mit folgendem Link kommt ihr zum Fernsehbeitrag von Tele 1, zum 400 jährigen Jubiläum des Klosters St. Klara in Stans.


http://tele1.ch/DesktopModules/MyVideoPlayer/Player.aspx?id=11616|526&embedd=false&autoplay=true

Mittwoch, 26. März 2014

Arrhythmischer Alltag

Nun, was soll ich euch heute erzählen? Ich merke, dass ich momentan nicht sehr einfallsreich bin was das Schreiben anbelangt. Es gibt nichts Aussergewöhnliches zu berichten. Alles läuft im gewohnten Rhythmus. Also das heisst, solange kein Fest ansteht. In der vergangenen Woche war es doch etwas „arrhythmisch“, denn es gab einiges zu feiern.

Am Sonntag 16. März ging es los mit dem Geburtstag von Sr. Maria-Josefa - sie wurde 91. Am Mittwoch war Josefstag, ein Feiertag und zudem der Namenstag von den Schwestern Josefa und Maria-Josefa. Am Donnerstag war dann das grosse Fest von Sr. Franziska, sie wurde 60. Am Freitag war mal eine Pause, bis es am Samstag weiter ging mit meinem Namenstag. Das Fest der Hl. Lea von Rom. Habt ihr gewusst, dass man im Kloster den Namenstag mehr feiert als den Geburtstag (ausser es gibt einen runden Geburtstag). Mehr feiern als den Geburtstag ist vielleicht etwas übertrieben gesagt, aber der Namenstag hat einfach einen hohen Stellenwert, anders als ausserhalb des Klosters. So war ich ganz überrascht so viele Glückwünsche und „Gschänkli“ zu bekommen. Ich fühlte mich tatsächlich als hätte ich Geburtstag. Es war ein schöner Tag.

Gestern feierten wir dann auch noch Sr. Josefa. 70 Jahre Profess! Eine durchaus lange Zeit. Als junge Frau hat sie sich entschieden ihr Leben Gott zu weihen und im Kloster zu leben und sie wurde es heute mit 91 wieder so tun. Das finde ich sehr schön!

Nun wird es wieder etwas ruhiger was Feste feiern anbelangt.

Ich wünsche euch einen guten Tag!

Lea





Mittwoch, 12. März 2014

Wäni einisch alt bi

Gestern wurde mein neues Lied fertig und ich möchte es euch heute vorstellen. Es heisst: „Wäni einisch alt bi“. Damit ihr gleich mal wisst worum es in diesem Lied geht, gebe ich euch zuerst den Text des Liedes zum lesen:

Wäni einisch alt, dä wetti chönnä zfriedä si,
zfriedä sii mid jedem Wäg woni i mim Läbe gange bi.
Wett zrugg luege und säge: „es isch richtig gsi äso,
Dr Herrgott hed mi gfüert und es isch guet usecho.“

Refrain:

Jedä Tag vo mim Läbe wotti dich Herr bimer ha,
au dä, wäni einisch alt bi und gar mängi Runzlä ha.
Ich wott dier vertruuä bis a mis Läbesänd,
drumm gib ich dier hüt schön, mis Läbe i dini Händ.


Wäni einisch alt bi, wetti sii wenä Baum mid Wurzlä dra,
wett standhaft mid beedä Füess, ufm Bodä stah.
Wett mid Wiisheit verzellä, we z Läbe so cha sii,
Vom Sturm und vom Räge und au vom Sunnäschii.

Herr, wäni einisch alt bi, gäll chusch dä zu mier,
niisch mi bidr Hand füersch mi Hei zu dier.
Gäll chusch dä, wänns Ziit isch und machschmr d Auge zue,
schänkschmr dr ewig Friedä und die ewig Rueh.


Ihr fragt euch nun vielleicht wie ich auf die Idee komme dieses Lied zu schreiben, zumal ich erst 24 bin und noch keine Runzeln mein Gesicht schmücken.

Aber es ist im Grunde ganz einfach zu erklären:
Täglich sehe ich hier im Kloster alte Menschen. Von diesen Menschen nehme ich eine Zufriedenheit wahr. Ich habe wirklich das Gefühl, dass sie zufrieden sind mit dem was jetzt ist, aber ebenso auch mit dem was der Vergangenheit angehört. Zufrieden mit sich selber und der Umwelt. Sie stehen noch heute mit beiden Füssen im Leben. Sie sind auf dem Boden geblieben. Sie haben ihr Leben gelebt, haben Höhen und Tiefen erlebt und gelebt und das hat sie Weise gemacht.

Wenn ich einmal alt bin, dann möchte ich so sein wie ich diese Schwestern erlebe. Ich möchte genau diesen starken Glauben an Gott haben, der mir zur Seite steht bis ans Ende meines Lebens und drüber hinaus. Ich möchte auf mein Leben zurückschauen können und sagen: „Es war gut und es ist gut.“ Ich möchte standhaft und verwurzelt auf dem Boden stehen, wie ein Baum. Und ich möchte einmal vertrauensvoll mein Leben in die Hände meines Schöpfers zurückgeben können.

Und ich wünsche es nicht nur mir selber, sondern allen Menschen auf der Erde, dass sie mit dieser Würde altern können.

Ich grüsse euch herzlich!
Lea



Mittwoch, 5. März 2014

Adee Fasnachtszeit, hallo Fastenzeit

Nun ist die Fasnachtszeit vorbei und ich habe Zeit, euch die neusten Neuigkeiten zu berichten.

Auch im Kloster feiert man Fasnacht, das habe ich dieses Jahr höchst persönlich miterlebt. Der Schmutzige Donnerstag war ein gelungener Tag. Um 15.00 Uhr begann das „Fasnächtle“ im Rekreationszimmer. Alle die Lust hatten sich zu verkleiden konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Es lagen Spiele auf den Tischen bereit und zu gemütlicher – mehrheitlich – Walzermusik konnte man das Tanzbein schwingen. Sogar die 94 jährige Seniorin stand auf der Tanzfläche.

Ich habe mir zusammen mit Sr. Marie-Elisabeth eine Verkleidung einfallen lassen. Wir machten für Donnerstagnachmittag einen Rollentausch. Ich gab mich als Sr. Marie-Elisabeth aus und sie war Lea. Das witzige an der Sache ist, dass wir unterschiedlicher nicht aussehen können. Ich bin 24, Sr. Marie-Elisabeth ist 70. Sie ist wohl etwa einen Kopf kleiner als ich und halb so breit. Das bedeutete, dass man sie in meinen Kleidern beinahe suchen musste. Ich kleidete mich mit ihrem Habit und der war mir sichtlich zu klein. Die Ärmel kamen vielleicht so bis zur Hälfte meines Unterarms und unten knapp über die Knie. Aber ich würde sagen, der Witz hat sich bewährt.

Von Samstag bis Mittwochnachmittag war ich in Illgau und habe dort die Fasnachtstage verbracht. Es war eine schöne Zeit, zwar mit viel Programm und langen Nächten, aber auch mit viel Gemütlichkeit, Humor und Frohsinn.


Mit dem Aschermittwoch beginnt nun die Fastenzeit – Vorbereitung auf das Osterfest. Euch allen wünsche ich gute Tage!

Lea

Samstag, 15. Februar 2014

Der Startschuss

Der Maskenball war ja wieder einmal mehr ein gelungener Startschuss in die Fasnacht.
Wie schon angekündigt war dieser Anlass am Freitag 7. Februar in Illgau, meinem Heimatdorf. Ich freue mich jedes Jahr auf diesen Abend wie ein kleines Kind auf Weihnachten, denn das war nun mein neunter Maskenball und es war bisher jedes Jahr ein absolut toller, gemütlicher, humorvoller, fröhlicher, friedlicher Abend mit netten Leuten, witzigen Verkleidungen und guter Musik.

Nun kurz zu meiner Verkleidung, die ich im letzten Post noch nicht verraten durfte (ich muss etwas ausholen, für diejenigen die Illgau nicht kennen):

In Illgau gibt es mitten im Dorf ein Restaurant, namens Sigristenhaus. Nun wird ein Nachfolger für den bisherigen Wirt gesucht. Da bis jetzt noch keiner gefunden wurde, besorgte ich mir eine „hübsche“ Maske und passende Kleidung und gab mich als den neuen Sigristenhaus Wirt aus.

Weil ich Freude daran habe, mit den Maskenballbesuchern ins Gespräch zu kommen und sie ein bisschen zu animieren, zähle ich mich seit den letzten fünf Jahren zur Kategorie „Einzelvollmaske“.
Dieses Jahr suchte ich nach begabtem Personal (da ich ja schliesslich der neue Wirt war). Alle die sich für einen Job im Service interessierten, mussten sich einem Casting stellen – drei Aufgaben, die bravourös bestanden werden mussten. Ich hatte in einem Rucksack die Utensilien für diese Aufgaben eingepackt. Die erste Aufgabe war, ein Tablett mit Bechern herumzutragen. Wer diese Prüfung bestanden hat, wurde zur Nächsten zugelassen; Tische sauber machen. Dazu habe ich einen nassen Waschlappen eingepackt. Die letzte Aufgabe war dann noch das Gehen. Ich legte ein Seil auf den Boden und der Kandidat / die Kandidatin musste auf diesem Seil balancieren.

Also für mich war es wirklich ein gelungener Abend und ich durfte sogar als Gewinnerin der Kategorie Einzelvollmaske nach Hause gehen :-)

Der nächste fastnächtliche Anlass wird nun der „Schmutzige Donnerstag“ sein. Da haben wir Klosterfasnacht. Meine Verkleidung sitzt, aber auch da verrate ich erst mehr, wenn der Tag vorbei ist. Schliesslich soll es eine Überraschung werden (zumindest für die Schwestern ;-) )

Nun wünsche ich euch allen ein schönes, sonniges Wochenende!

Da fällt mir gerade noch ein; morgen Abend um 17.30 Uhr ist offene Vesper im Kloster. Wer gerne möchte dabei sein, ist herzlich eingeladen.

Und wenn ich schon Werbung für das Kloster mache, gibt es hier noch zwei Links:

http://www.kloster-st-klara-stans.ch/files/wochenende_in_der_stille_2014.pdf

http://www.400jahre-st-klara.ch/files/4313/9108/4994/web_Spielerinnen_gesucht.pdf

Jetzt mache ich aber definitiv Schluss für heute. Bis bald wieder!

Lea


Mittwoch, 5. Februar 2014

Fasnacht und so...

Es ist höchste Zeit dass ich mal wieder etwas online bringe.
Durch meine Blinddarmoperation vor zwei Wochen, entstand eine längere Schreibpause. Nun habe ich mich soweit schon wieder recht gut erholt und möchte mich jetzt wieder ins Zeug legen :-)

Ich bin seit 1 ½ Wochen wieder in St. Klara. Ich lag die erste Woche mehrheitlich rum, aber die Gebetszeiten und das Essen mit der Gemeinschaft half mir relativ schnell wieder die Kurve in den Alltag zu finden, was mich sehr freut.

Am vergangenen Freitag gab es einen Filmabend. Zu dritt schauten wir den Film „Nachtzug nach Lissabon“. Da ich wegen meinem Bauch noch nicht lange sitzen konnte, holte mir Sr. Sabine netterweise einen bequem gepolsterten Liegestuhl ins Rekreationszimmer (Erholungsraum) wo der Fernseher steht. Da hab ich es mir gemütlich gemacht. Ich holte ein kleines Kissen aus meinem Zimmer und meine kuschlig grüne Wolldecke, die mit den Ärmeln natürlich, und habe mich danach auf dem Liegestuhl eingenistet und so war ich startbereit.

Zwei Tage später kamen Sr. Sabine und ich wieder zum Filmschauen zusammen, weil die drei DVD’s in einer Woche zurückgegeben werden müssen. Nun ja, der Film hat nicht so ganz unsere Erwartungen erfüllt. Ehrlich gesagt, er war ziemlich langweilig und so einigten wir uns eine halbe Stunde später ohne jegliche Diskussion, dass wir die Aktion frühzeitig beenden. Ich ging dann ins Zimmer und las in einem Buch. Das war eindeutig spannender.
Am nächsten Morgen erschienen wir beide pünktlich um 6.30 Uhr zur Laudes. Ich war noch recht müde. Als ich Sr. Sabine sah wie sie gähnte, fiel mir mit einem Schmunzeln auf den Lippen ein:„Wir haben gestern wohl zu lange Film geschaut. Bei einem so spanenden Film, kann es halt schon mal etwas später werden.“ Die Ironie dieses Gedankens ist schriftlich etwas schwer auszudrücken, aber ich versuche es so gut ich kann ;-)

Da am kommenden Freitag in Illgau der legendäre Maskenball stattfindet und dieser Abend für mich jedes Jahr wieder ein Highlight ist, bin ich schon richtig im Fasnachtsfieber. Mein Kostüm kann ich jetzt noch nicht verraten. Aber ich kann schon mal sagen, dass ich am Montag alles organisiert habe und mir die nötigen Utensilien angeschafft habe. Unter anderem habe ich im Einkaufsladen „wunderschöne“ (das ist jetzt auch ironisch gemeint) Zähne entdeckt, also das heisst ein Gebiss. Ich habe mir spontan gleich zwei gekauft. Ein Gebiss für mich und ein Gebiss für Sr. Marie-Elisabeth. Nun, seit Montag haben uns diese Dinger schon manche lustige Minute beschert. Als ich am Montagabend im Zimmer war und hörte, dass Sr. Sabine im Zimmer nebenan ihre Zähne putzt (es ist etwas ringhörig im Haus), habe ich kurzerhand mein tolles Gebiss montiert, stellte mich vor ihre Zimmertür und klopfte an. Sie öffnete mir die Tür und stand vor mir mit der Zahnbürste in der Hand. So packte ich die Gelegenheit um zu fragen: „Darf ich mir nachher mal kurz deine Zahnbürste ausleihen? Ich sollte dringend mal wieder meine Zähne putzen.“

Nun wünsche ich euch eine frohe und humorvolle Fasnachtszeit. Bis bald wieder!

Lea





Donnerstag, 9. Januar 2014

Kurze Aktualisierung

Heute melde ich mich nur kurz. Eigentlich bin ich am arbeiten, doch ich erzähle euch gern was für eine Arbeit ich denn gefasst habe.
Neue Psalmbücher stehen bereit um für das Stundengebet gebraucht zu werden. Also das heisst, sie sind eben noch nicht ganz startbereit. Ich darf ihnen nun den Schluss-Schliff geben, damit sie in Betrieb genommen werden können. Ich schreibe nun alle nötigen Notizen in jedes Buch. Das ist viel Arbeit. Pro Tag schaffe ich ein– max. zwei Bücher. So bin ich für den Moment noch beschäftigt. Mir gefällt diese Arbeit und freue mich deshalb nun weiter zu arbeiten.

Bevor ich aber meine Zeilen wieder beende, will ich auch noch von gestern Abend erzählen. Gestern war Haussegnung. Ich habe das von zu Hause schon gekannt, doch ein Kloster ist da doch noch ein bisschen grösser und hat mehr Räume. Ich fand es interessant diese Segnung mitzuerleben und ich fand es wirklich schön. Alle Räume bei denen wir eine Station machten, wurden mit Weihwasser und Weihrauch „bereichert“ und am Türrahmen wurden mit Kreide folgende Buchstaben und Zeichen geschrieben: + 20 C + M + B + 14 +
Die Zahl 20, die vor den Buchstaben steht und die Zahl 14, die nach den Buchstaben aufgeführt ist, stehen für die aktuelle Jahreszahl 2014. Die Buchstaben C, M, B können verschieden gedeutet werden. Zum einen als die Initialen der Hl. Dreikönige Caspar, Melchior und Balthasar oder zum anderen,
„Christus mansionem benedicat“, was übersetzt heißt: „Christus segne dieses Haus“.
Auch ich durfte mit dem Weihrauchfass durch einen Raum schwenken und konnte an verschiedenen Türrahmen die Zahl 14 ergänzen (der Rest stand bereits vom Vorjahr). Zudem arrangierte ich mich als Weihwasserträgerin. Das versetzte mich gerade ein bisschen in meine Ministranten Zeit, die ich doch noch in reger Erinnerung habe. Da habe ich öfters mal das Weihwasser dem Priester hinterher getragen und wenn mir das Weihrauchfass in die Hände geriet, wurde intensiv geräuchert. Mir konnte es nicht genug Weihrauch in der Luft haben. Doch manchmal habe ich es dann doch etwas zu gut gemeint und da meldete sich meine Lunge jeweils mit einem andeutenden Husten…hihi.

So, nun mache ich mich wieder an die Arbeit. Ich wünsche euch allen einen freudigen Tag!

Lea

Das neue Psalmbuch

Sonntag, 5. Januar 2014

2014

Nun melde ich mich nach meiner Weihnachts-/Neujahrspause auch wieder zurück. Ich hatte eine schöne Zeit. Weihnachten und Neujahr war ich zu Hause. Zwischendurch mal bei meiner Schwester und es hat mich sogar noch für eine Nacht ins Tessin gelockt.

Weihnachten habe ich in schöner Erinnerung, im Kreise meiner Familie.
Auch den Jahreswechsel empfand ich wieder einmal mehr als bewegend. An Silvester Party feiern, sagt mir nicht viel. Ich mag es, ruhig ins neue Jahr zu starten. Seit ein paar Jahren gehe ich jeweils um 23.45 Uhr in die Kirche. Dort setze ich mich und höre zu, wie die Glocken der Kirche das alte Jahr ausläuten und somit verabschieden. Kurz vor zwölf wird es dann still. Ich knie mich nieder und bete: „In deine Hand lege ich dieses Jahr zurück. Mit allen Höhen, mit allen Tiefen und ich danke dir dafür.“ Dann zähle ich die zwölf Glockenschläge bis ich erneut bete: „Herr auf dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben. So will ich dieses neue Jahr mit deinem Segen beginnen.“
Das ist „mein“ Jahreswechsel. Schlicht, einfach, für manche vielleicht langweilig. Aber für mich sehr wertvoll und bewegend. Natürlich wird dann nach Mitternacht noch auf das neue Jahr angestossen und am Neujahrstag wird auch zünftig gefeiert mit gutem Essen, Dessert und allem was das Herz begehrt.

Nachdem das 2014 feierlich in Empfang genommen wurde, kehrte ich am 2. Januar wieder nach Stans zurück. Nun habe ich von diesen drei Tagen noch nicht sehr viel zu berichten. Aber ich erzähle euch gerne von meiner momentanen Lieblingsbeschäftigung. Wie wohl inzwischen alle Blogleser von mir wissen, musiziere ich liebend gerne und komponiere ab und zu. Nun habe ich mir vor Jahren mal ein Musikprogramm für meinen PC gekauft mit dem ich verschiedene Instrumente aufnehmen und abmischen kann und somit meine „one-Whomen-Band“ erstelle. Als ich nun vor ca. 2 Jahren mein Laptop auswechseln musste, merkte ich dass dieses Programm nicht mehr funktioniert. In diesen zwei Jahren habe ich wahrhaftig viel unternommen um diesem Problem Abhilfe zu schaffen, doch nichts wollte klappen. Nun habe ich mir ein iPad angeschafft, ein Musikprogramm heruntergeladen und freue mich, dass ich nun mit einfacheren Mitteln und dennoch besserer Qualität, musikalisch wieder kreativ Wirken kann.



Einen schönen Sonntag allen und bis demnächst wieder!
Lea